Leiharbeit durchschauen: Rechte, Risiken und Tipps

Shownotes

Urlaub gestrichen, weniger Geld, keine Perspektive – so sieht der Alltag vieler Leiharbeiter aus. Die IG Metall kämpft seit Jahren für bessere Bedingungen in der Leiharbeit – mit Tarifverträgen, Branchenzuschlägen und Equal Pay. In dieser Folge sprechen Christoph und Jacqueline mit Torsten Rhau, Betriebsrat bei einem Personaldienstleister, der ihnen von der Realität und den Chancen in den Betrieben berichtet – und mit Dirk Schumann, Tarifexperte der IG Metall. Was Tarifverträge im Alltag der Leihbeschäftigten verbessern können und warum die IG Metall nicht aufhört, sich in diese prekäre Branche einzumischen, erklärt ihnen der Jurist.

Informationen rund um die Leiharbeitet, findet ihr auf unserer Seite: www.igmetall.de/leiharbeit

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Christoph.boeckmann@igmetall.de

Jacqueline.sternheimer@igmetall.de

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00:00:03: Nach der rein politischen Lehre ist Leiharbeit Sklavenarbeit und das muss abgeschafft und verboten werden.

00:00:09: Aber es sind halt Beschäftigte dort, die gute Arbeitsbedingungen brauchen.

00:00:16: Christoph fällt dir das auch manchmal auf, wenn du so durch den Betrieb läufst und also stehen Beschäftigte am Bahn oder sind generell in der Produktion und die machen gerade die gleiche Arbeit, aber du erkennst sofort an den Klamotten einen Unterschied.

00:00:27: Ja, klar kenn ich das.

00:00:28: Und das sollte eigentlich nicht sein.

00:00:30: und wenn es ganz schlecht läuft, dann siehst du auch noch, dass die einen die coolen Klamotten anhaben, die coolen Polohemden, die coolen Arbeitsjacken und die anderen haben eher so ein schlichtes T-Shirt an und auf dem schlichten T-Shirt ist dann das Logo einer Leiharbeitsfirma drauf.

00:00:42: und genau, heute wollen wir über das Thema Leiharbeit sprechen.

00:00:45: Ja, es ist ja so, dass genau von den Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern mit den einfachen Klamotten sieht man aktuell immer weniger in den Betrieben und das liegt jetzt eben nicht daran.

00:00:54: dass die auf einmal komplett gleichgestellt sind und die Klamotten genauso sind wie vorhin ihren Kolleginnen und Kollegen.

00:01:00: Das liegt daran, dass die Leiharbeiterinnen natürlich das Problem haben, dass sie die ersten sind, die in der Krise den Betrieb verlassen müssen, die werden dann einfach abgemeldet, aber das ist nicht das einzige Problem, das sie haben.

00:01:10: Denn eigentlich heißt es ja, gleiche Arbeit, gleiche Kohle, gleiches Entgelt.

00:01:16: Aber die Realität in der Leiharbeit sieht da meistens doch ganz ganz anders aus.

00:01:19: Ja, also wir können auf jeden Fall schon mal feststellen, das Leben als Leiharbeiterinnen-Leiharbeiter ist kein Zuckerschlecken.

00:01:25: Aber was wir als IG Metall dafür tun, dass es besser wird und auch was wir dafür getan haben, dass es heute schon deutlich besser ist als noch vor ein paar Jahren, das besprechen wir gleich mit Dirk.

00:01:36: Und Dirk, das kann ich euch schon mal verraten, der hat selbst viele der Tarifverträge für Leiharbeiter und Leiharbeiter bundesweit mit verhandelt.

00:01:43: Und was er davon hält, das habt ihr ja auch gerade am Anfang gehört.

00:01:47: Aber bevor wir mit Dück sprechen, gehen wir noch mal richtig tief rein in die Probleme.

00:01:52: und dafür sprechen wir mit einem, der ist angestellt bei einer Leiharbeitsfirma und der kennt die Probleme natürlich ganz genau.

00:02:06: Er ist Betriebsrat bei einem Personaldienstleistungsunternehmen, also einem Betrieb der Beschäftigte verleiht.

00:02:12: Welche Probleme Leiharbeiter haben, das weiß er also ganz genau.

00:02:16: Und zu denen befragen wir ihn jetzt.

00:02:18: Thorsten, schön, dass du heute da bist.

00:02:20: Schön, dass du da bist.

00:02:22: Ja, schön hier zu sein.

00:02:23: Freut mich sehr, liebe Kolleginnen und Kollegen.

00:02:25: Thorsten, du bist Betriebsrat.

00:02:26: Das ist gut.

00:02:27: Das finden wir gut.

00:02:28: Aber bei einem Personaldienstleistungsunternehmen, das ist wiederum oft nicht so gut.

00:02:34: Also sag uns doch mal, bist du auf der hellen oder auf der dunklen Seite der Macht?

00:02:40: Also ich arbeite deutlich auf der hellen Seite der Macht oder der helleren Seite der Macht.

00:02:45: Es gibt ja in allen Arbeitsverhältnissen Graubereiche, das wisst ihr egal wo und ich arbeite bei der Firma Start NRW GmbH.

00:02:53: Wir sind vor genau dreißig Jahren gegründet worden, um diese Branche in Nordrhein-Westfalen unter Druck zu setzen, um soziale Standards zu setzen und die Löhne hoch zu treiben und den Beweis anzutreten, dass soziale Ansprüche und Personaldienstleistungen gehen miteinander.

00:03:09: Da bin ich sehr stolz drauf und das versuchen wir bis heute umzusetzen und zeichne sich an Quoten und Vermittlungen in Entleibetriebe, die wir über dreißig Jahre erreicht haben.

00:03:20: Das heißt, was macht ihr anders?

00:03:22: Naja, man guckt mal einmal nur ganz kurz darauf und sieht, dass wir eine Einstellungsquote von Menschen mit Einschränkung, Behinderung von fünf Prozent, überhalb der fünf Prozent haben.

00:03:32: Der branschen Durchschnitt ist eins, drei.

00:03:35: Wir kooperieren mit den Betriebsräten in den Entlei-Unternehmen und versuchen das Optimum rauszuruhen.

00:03:42: Letztendlich ist immer der Versuch, Lohngleichstellung zu erreichen.

00:03:45: Wer möchte schon schlechter arbeiten, als andere Kollegen nehmen ihn?

00:03:49: Und das ist dann die Geschichte, wo ich sage, ich kann überhaupt für ein Zeitarbeitsunternehmen arbeiten, sonst würde ich das nicht tun.

00:03:56: Du sprichst von Proje, also Proje ist die Leiharbeitsproje.

00:04:00: In welche Bereiche entleiht ihr denn Beschäftigte?

00:04:03: Also wir entleihen zum Beispiel nicht Beschäftigte in den Bereichen, wo dann nicht abgerechnet wird in Wirklichkeit über einen ordentlichen Lohn, sondern über das Zimmer muss fertig sein im Baugewerbe, da wo alles ganz schnell wegen muss, da darf man zum Teil sowieso nicht, sondern nur im Bau Nebengewerbe in den Bereichen, wo ganz schnell mal die Stückzahl von Wacken von irgendwelchen Kolis erreicht werden muss, damit sie morgens frisch im Supermarkt stehen und auch dann der Mindestlohn irgendwie unterlaufen wird.

00:04:32: Das sind Bereiche, denen entleihen wenig.

00:04:34: Was wir wollen, ist eine vermittlungsorientierte Zeitarbeit, wo der Arbeitnehmer und die Arbeitnehmerin eine Chance haben, und zwar eine reelle Chance, dann später übernommen zu werden.

00:04:43: So macht Zeitarbeit Sinn, so wird ein Schuh draus.

00:04:46: Und einfach ist es dann immer noch nicht.

00:04:48: Hast du Beispiele?

00:04:49: Wohin ihr dann entleiht?

00:04:50: Ja, ich sag mal, es gibt einen großen Landmaschinenhersteller am Niederrhein.

00:04:55: Es gibt einen großen, tollen Stahlhersteller in Duisburg, der zwar aktuell unter Druck ist.

00:05:01: Da gibt es die komplette Gleichstellung.

00:05:03: Da gibt es die gleichen Gehälter.

00:05:04: Da gibt es die Unternehmensbeteiligung.

00:05:06: Da gibt es die gleichen Urlaubszeiten.

00:05:08: Bei dem tollen Landmaschinenhersteller, da haben wir Menschen eingestellt, gemeinsam die Oberhalb der Sechzig waren die nicht mal mehr die fünf vom Komma, hätte ich jetzt schon gesagt.

00:05:20: Also

00:05:20: ja, genau.

00:05:22: Und die fünf als erste Zahl drin hatten.

00:05:25: Und dann macht das auch wirklich richtig Spaß.

00:05:28: Ich habe eine Geschichte einmal erlebt, da hatten jemand gewechselt von einem anderen Zeitarbeitsunternehmen zu uns und ist dann sofort lohn gleichgestellt worden, weil wir bei uns die Verhandlung waren so.

00:05:40: Der junge Mann ist in der Einrichtung, hat er getanzt.

00:05:43: Ich glaub, der ist nach Hause gegangen und wollte eine Familie gründen, weil er wirklich tatsächlich einen richtigen Sprung gemacht hat.

00:05:48: Ich will hier nichts sagen, dass das eine einfache Branche ist für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin.

00:05:53: Aber man muss sie mit Werten tun und dann und dann ist auch was für Arbeitnehmer etwas drin.

00:05:59: Du kennst die Branche.

00:06:00: Du weißt genau, was Leiharbeiterinnen erleben in den Arbeitsumfeld.

00:06:05: Wir sprechen da oft von prekären Arbeitssituationen.

00:06:07: Erzähl du doch mal von dem, was du alles kennst aus der Branche, was die Leiharbeiterinnen so erleben.

00:06:13: Ja, also ich habe natürlich ein bisschen mehr gehört, als nur von unserer eigenen Firma.

00:06:18: Und das Klassische letztendlich, was es gibt, ist einstellen und zur Arbeit schicken und dann nur auf den Profit achten.

00:06:25: Das ist dann, das ist im Grunde genommen Problem.

00:06:28: Und Problem ist grundsätzlich auch, wenn... Die Leiharbeit, also nicht nur von Seiten der Zeitarbeitsunternehmen, wenn die Leiharbeit in dem Betrieb, die letztendlich ja die Leiharbeitnehmer angefordert haben, für mich sind da Kolleginnen und Kollegen, der Betrieb, der die angefordert hat, wenn der auch keine Werte vertritt, dann haben wir ein Problem.

00:06:47: Und dann kommst du so Sachen, das neben dem ganzen Tariflichen und so weiter, wo wir so toll daran gearbeitet haben in der IG Metall, dass das wirklich nach oben geht und auch für Weildauer fristen und so weiter.

00:06:59: Aber dann kommst du zu einem Effekt oder kann es zu einer im Effekt kommen, der ist relativ einfach.

00:07:04: und das heißt dann, wenn es um die Urlaubszeit geht, mit Familien, wenn es um die schweren Arbeitsplätze geht, wenn es um die Schichten sind, die belastet sind, wenn da gesagt wird, ja lass doch mal die Kollegen von der Leiharbeit machen, dann ist das scheiße.

00:07:18: und dann bist du zweite Wahl in diesem Unternehmen.

00:07:21: und das darf nicht sein.

00:07:23: Das beschreibt gut, wie die Arbeitssituation ist von oben für die LeiharbeiterInnen.

00:07:28: Wie ist es denn untereinander unter den Beschäftigten?

00:07:30: Was kriegst du da so mit?

00:07:32: Unterneinander bei den Beschäftigten ist im Grunde genommen auch so, wie der Betrieb organisiert wird.

00:07:38: Ich nenn das immer und sage, der Fisch, der stinkt vom Kopf an.

00:07:41: Also wenn die Wertschätzung nicht schon über den Betriebsrat vor Ort und die Unternehmensführung kommt für die Kollegen und Kollegen, die ja die Flexibilität dieses Unternehmens erst möglich machen.

00:07:54: Von der Seite vom Betriebsrat und von der Geschäftsführung, die Wertschätzung nicht kommt, dann wird es schwierig in dem Betrieb.

00:08:00: Und dann kommt es auch dazu, wenn sie noch andere Klamotten oder Kleidung tragen, dann sind das die.

00:08:05: Und dann ist das nicht der Peter, die Maschka oder die Gelinde, sondern dann sind das die, die Zeitarbeitnehmerin.

00:08:12: Und das führt dann schon zu einem Arbeitnehmertum zweiter Klasse.

00:08:15: Aber das kann man ganz einfach verhindern.

00:08:18: Also, das eine ist das Optische.

00:08:20: Die einen haben die schicken Polo-Empten, die anderen haben nur ein T-Shirt an.

00:08:23: Also die Leiharbeiter haben dann nur ein T-Shirt.

00:08:24: Ich erkenne die als andere.

00:08:26: Aber du hast es auch gerade so erzählt, die machen blödere Arbeiten oder die arbeiten, die sonst keiner machen will.

00:08:32: Die verdienen natürlich weniger.

00:08:33: Was gibt es da noch?

00:08:34: Was Urlaub betrifft zum Beispiel, wenn einer Urlaub nehmen will?

00:08:37: Gehen wir mal ins Detail, wo überall hakt es eigentlich?

00:08:40: Oder wo überall kannst du als Leiharbeiter schlechter gestellt sein?

00:08:43: Erstmal muss man sagen, dass Leiharbeitnehmerinnen erstmal entgeltlich und an sich nicht schlechter gestellt sein müssen, wenn der Betrieb gut organisiert ist und Betriebsräte im Entlei-Betrieb und beim Verlei-Betrieb zusammenarbeiten.

00:08:58: Das ist das Ding, wie wir überhaupt aus gewerkschaftlicher Sicht Leiharbeit gepackt kriegen und zu guten Arbeitsbedingungen gestalten können.

00:09:06: Ja, aber nochmal im Detail.

00:09:08: Ein Klassiker ist zum Beispiel, du hast ja irgendwo angefangen bei einem Unternehmen, und hast aber kleine Kinder.

00:09:15: So, und dann kommt die Urlaubszeit.

00:09:18: Und im normalen Betrieb hast du ja immer einen Anrecht darauf, letztendlich auch zu den Ferienzeiten mit deinen Kindern in den Urlaub zu fahren.

00:09:26: So, wo, wenn nicht beide Seiten drauf gucken, also jetzt nicht der Entlei-Betrieb mit seinem Betriebsrat und... hoffentlich eine ordentliche Geschäftsführung.

00:09:35: und auf der anderen Seite, dann kommt vielleicht mal die Anweisung und wird gesagt, ne, wir brauchen im Juli nicht auf jeden Fall an dieser Stelle.

00:09:43: Und wenn der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin da in keinen Schutz hat und dann im Grunde nur an den Erhalts eines Arbeitsplatzes denkt und den Kopf senkt, dann leidet gleich nicht nur der Arbeitnehmer und die ganze Familie.

00:09:57: Wir will denn auf eine Arbeitsstelle gehen letztendlich jeden Tag morgens, wenn es schlechter gestellt ist.

00:10:02: Zum Beispiel Die haben dich gerne als Facharbeiter eingestellt und haben dir das auch erzählt.

00:10:07: Und dann setzen sie sich aber auf einen sogenannten Anlernplatz mit Tätigkeiten.

00:10:12: Und in der Zeitarbeit gilt die Eingruppierung ist immer genau der Arbeitsplatz letztendlich, an dem du arbeitest.

00:10:18: So.

00:10:19: Und wenn dann zum Beispiel Tätigkeiten ausgeführt werden, die höherwertig sind.

00:10:25: und du irgendwo hingehst und sagst, also ich übe hier eigentlich Facharbeiter-Tätigkeit aus, das stimmt mit der Lohngruppierung nicht oder Eingruppierung nicht und das machst du auch länger als sechs Wochen.

00:10:35: Dann, wenn du dann kein Gehör findest, weder bei deinem eigenen Betriebsrat noch auf der anderen Seite, dann läufst du da ins Leere.

00:10:43: Sag mal Thorsten, wenn ich ein Leiharbeiter bin und ich merke, hier läuft was nicht richtig, was kann ich denn tun, um eine eigene Position zu verbessern?

00:10:51: Das Ganze fängt noch früher an, nämlich wenn du als Leiharbeitnehmer ein Vorstellungsgespräch hast.

00:10:57: Hol dir ordentlich Informationen und stell denen die dich einstellen wollen, ordentliche Fragen zur Eingruppierung, zur Arbeitssicherheit, also zur Stellung von Klamotten, ob du auf einem Facharbeiterplatz eingestellt wirst, ob es einen Urlaubsgeld gibt, wie die Vergütungen sind und so weiter.

00:11:15: Je mehr Zeit du dir von dem Zeitarbeitsunternehmen oder dem Leiharbeitunternehmen nimmst, desto konkreter wirst du sehen, hast du Erfahrung, wie es in Zukunft wird.

00:11:24: Und wenn dann der Disponent oder der Personalberater nicht richtig Zeit dafür hat, dann schon mal ein Auge Holz auf.

00:11:31: sehr wachsam.

00:11:32: Okay und wenn ich dann merke, das sieht mir ganz schlecht aus, kann ich dann auch nein sagen.

00:11:37: Bei einer Einstellung?

00:11:38: Ja.

00:11:38: Ja, natürlich kannst du nein sagen, ganz oft entscheidet sich an den Gehältern, die du vorher verdient hast.

00:11:45: Und ich sage das jetzt mal so durch die Blume.

00:11:48: Arbeitnehmer können immer mit ein bisschen Training auch sich so in einem Vorstellungsgespräch verhalten, dass ein Arbeitgeber sie ablehnen möchte.

00:11:56: Also keine Angst davor.

00:11:57: Die Unternehmen sind sehr sensibel.

00:11:59: Man möchte halt Produktivkräfte haben.

00:12:01: Und wenn man dann sagt, also in diesen Bereichen bin ich vielleicht nicht ganz so gut oder stellt dann.

00:12:07: nochmal ein paar höhere Anforderungen, dann wird man sehen, ob dieses Unternehmen gut für einen ist oder nicht.

00:12:12: Okay, und wenn ich jetzt schon in einem Betrieb bin und merke, es wurde mir anders versprochen.

00:12:16: Jetzt läuft es irgendwie doch schlecht.

00:12:17: Ich kriege nur die beschissene Arbeit.

00:12:19: Was kann ich dann tun?

00:12:19: Zu wem gehe ich?

00:12:20: Ja, also erst mal, wenn es um Arbeitssicherheitstechnische Fragen geht, als ein Beispiel sind beide Unternehmen zuständig.

00:12:26: Das Leiharbeitsunternehmen und der Endleier.

00:12:28: Ganz, ganz wichtig.

00:12:29: Und in der Regel würde das erste Gespräch natürlich mit den Kollegen oder dem Vorarbeiter vor Ort stattfinden, wenn man das so eine, wie so eine, wie so eine Kette, wenn man dort nicht weiter kommt.

00:12:40: Dann wäre im Grunde genommen, wenn vorhanden ein Betriebsrat im Verleihunternehmen wichtig, die der dann auch zuhören und die dich ernst nehmen.

00:12:51: Und auch noch ein kleiner Tipp, wenn das zufällig genau der gleiche Personalberater ist, der dich eventuell dann schon einsetzt, kannst du auch verlangen, mit jemand anders dich zu unterhalten, weil da stehen Personalberater manchmal in einem Konflikt.

00:13:05: Sie sollen den Auftrag erfüllen und sie sollen die Kollegen gut in dem Arbeitsplatz begleiten.

00:13:10: Was kann der Betriebsrat konkret tun, um die Situation zu verbessern?

00:13:13: Zwei Betriebsräte.

00:13:15: Der Betriebsrat vor Ort im Entlei-Betrieb, der hat den allergrößten Einfluss auf den Arbeitsplatz vor Ort und ist ein ganz, ganz wichtiger Player in diesem Bereich.

00:13:27: Der muss die Probleme völlig gleich aufnehmen letztendlich und dann auch weiterleiten an den Betriebsrat vor Ort im Verlei-Betrieb.

00:13:39: Ein guter Betrieb funktioniert das so.

00:13:42: Genauso wie auf einer betrieblichen Ebene.

00:13:44: in einem Betrieb, wo kein Entleier mit drin ist, sind dann von beiden Seiten alle Interessen der Arbeitnehmer gewahrt.

00:13:51: Und dann ist die Frage natürlich auch immer noch, was ist durchsetzungsfähig?

00:13:55: Sag mal, Torsten, jetzt hat man ganz viel darüber gesprochen, was bei Leiharbeit alles schief laufen kann und was alles blöd sein kann.

00:14:01: Wenn ich so überleg, Leiharbeit kann ja auch eine Chance sein.

00:14:04: Also wenn ich bei meinen Kumpels so gucke, da sind viele davon in die Übernahme gekommen oder an ihren Job gekommen, weil sie mal als Leiharbeiter dort angefangen haben und sind dann reingekommen und sind jetzt irgendwie happy.

00:14:15: Sag mal, wie ist das denn eigentlich, wenn ich jetzt so einen halt nicht einen ganz geraden Lebenslauf habe oder also zum Beispiel Ihr habt gar keine Berufsausbildung oder ich bin alleinerziehend oder ich habe eine Behinderung oder sowas.

00:14:29: Wie sind dann die Chancen?

00:14:30: Hab ich denn eine Chance, über eine Zeitarbeitsfirma besser da reinzukommen, schlechter reinzukommen?

00:14:35: Wie ist das denn?

00:14:37: Also das kann Zeitarbeit tatsächlich.

00:14:39: Bei Fachkräftemangel kommt es ja immer öfter vor oder insgesamt bei Arbeitnehmermangel oder Arbeitnehmerinmangel das Stellen nicht besetzt werden können.

00:14:47: Und dadurch, dass tatsächlich der Betrieb, der den Kollegen entleiht, ihn den Auftrag auch wieder zurückgeben kann, fährt er ein deutlich geringeres Risiko als mittleren Kündigungsfristen und solchen Dingen.

00:15:04: und das führt in der Realität tatsächlich dazu, dass wenn du sechzig bist, die Qualien nicht ganz passt.

00:15:10: Wenn die Rahmenbedingungen nicht ganz so stimmen, relativ einfach gesagt werden kann, Ja, okay, wir können den aber ja, wir können probieren, ob es klappt.

00:15:17: Und dann kriegt man tatsächlich die Chance.

00:15:19: und in einer realen, vermittlungsorientierten Zeitarbeit, die dann letztendlich eine Zeit mit den Arbeitnehmern zusammen ihr Geld verdient, kann dann auch die Übernahme im Kundenbetrieb stattfinden.

00:15:31: Oder zum Beispiel dann auch für junge Techniker oder junge Ingenieure, die ein bisschen Praxis sammeln wollen und in die Unternehmen in die besseren Positionen nicht so reinkommen, die dann, ich sag mal, eine zeitlang in projektorientierten Arbeiten wirklich relativ schnell Berufserfahrungen sammeln können.

00:15:47: Das Problem ist nicht immer auf der Seite der Zeitarbeit.

00:15:50: Das liegt auch manchmal woanders.

00:15:52: Sag mal Thorsten, wir hören ja oft, dass die Zeitarbeitsfirmen die Ausbeuter sind, aber sag mal, kann das auch sein, dass manchmal... die Unternehmen, die bestellen die Ausbeute, sind?

00:16:01: Ihr könnt euch vielleicht noch daran erinnern, dass sich Banken verzockt hatten.

00:16:07: Und wer musste leiden, die Arbeitnehmerin.

00:16:09: Und dann ging es so langsam wieder aufwärts.

00:16:11: Da rief tatsächlich bei mir jemand an, möglichst schnell, er hörte sich das alles an und sagte, ich brauche jetzt jemanden.

00:16:18: Für dreizehn, achtundneunzig.

00:16:20: Und der müsste am besten hätte der schon gestern angefangen.

00:16:23: Da hatte ich erst überlegt, wer bestellte denn eigentlich bei mir Zündkerzen?

00:16:27: Die nächste Überlegung war dann gewesen.

00:16:31: überhaupt ein Arbeitgeberbrutto?

00:16:33: Was sollten denn für den Kollegen dabei rausspringen?

00:16:35: Wenn auf dieser Seite nicht die Nachfrage auch vernünftig gestellt wird und auf der anderen Seite bei der Zeitarbeit im Personaldieslungsbereich keine Wertes vorhanden sind, dann passiert es, dann geht es den Arbeitnehmern schlecht und bei diesen Firmen muss man wirklich vorsichtig sein.

00:16:52: Thorsten, vielen Dank, dass du uns heute da so einen Einblick gegeben hast.

00:16:55: Vielen Dank, dass du uns gezeigt hast, was man machen kann und was man machen muss.

00:16:58: Und vielen Dank, dass du daran arbeitest, dass die Leiharbeiterinnen einfach in einem besseren Umfeld arbeiten können, dass du dich so für die Leiharbeiterinnen einsetzt.

00:17:14: Ja, krass.

00:17:14: Die Realität in den Betrieben ist einfach nicht leicht.

00:17:17: Und der Thorsten hat schon gesagt, da kommt es einfach stark auf gute Betriebsräte an.

00:17:21: Zum Glück haben wir die in der eigenen Metall.

00:17:23: Aber man muss natürlich auch was an den Strukturen machen.

00:17:27: Und dafür haben wir auch eine Lösung, die heißt Tarifverträge.

00:17:29: Ja, und davon haben wir zum Glück auch eine Menge richtig, richtig gut in der IG Metall.

00:17:33: Genau mit denen haben wir zuletzt einiges verbessern können, noch mal eine Schippe drauflegen können für die Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter.

00:17:40: Nicht nur was die Kohle angeht, sondern auch noch darüber hinaus.

00:17:42: und wie wir das gemacht haben, wie das jetzt aussieht, das hören wir jetzt.

00:17:54: Er ist Jurist und hat schon viele Tarifverträge für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter mit ausgehandelt.

00:18:01: Und hier in der IG Metall, wenn es ums Thema Leiharbeit geht, dann heißt es fragt den Dirk, denn er ist bei uns der absolute Experte und deswegen sagen wir schön, dass du da bist, Dirk Schumann.

00:18:11: Ja, vielen Dank für die Einladung.

00:18:13: Bin gern dabei.

00:18:14: Sag mir, Dirk, die Idee von Leiharbeit ist ja eigentlich, dass man sagt, wenn es Auftragsspitzen gibt, also mehr Aufträge als normalerweise.

00:18:22: Und man weiß, es geht nur für eine kurze Zeit.

00:18:25: Dann stelle ich Leiharbeiter ein.

00:18:27: So ist die Idee.

00:18:28: Und so ging es irgendwie in den Siebzigern los.

00:18:30: Wie hat sich denn das seit den Siebzigerjahren so entwickelt?

00:18:33: Weil wenn wir jetzt in Betrieb bekommen, dann sind da ja immer irgendwie Leiharbeiter.

00:18:37: Richtig, das ist eine Dauereinrichtung geworden.

00:18:39: Und naja, aber man muss sagen, das Ideal, was du gerade beschrieben hast, Das war vielleicht mal so, aber es hat sich auch durch die politischen Rahmenbedingungen, also politisch gewollt durchaus eben in eine andere Richtung entwickelt.

00:18:54: Und rein formal juristisch ist es so, dass Leiharbeit tatsächlich vorübergehend stattfindet, also nicht dauerhaft.

00:19:01: Wir haben ja auch sowohl im Gesetz als auch in den Tarifverträgen eine Überlassungshöchstdauer.

00:19:06: Die gibt es, die wird auch gelebt.

00:19:07: Das heißt, die Leute müssen irgendwann aus dem Einsatz auch wieder raus, aber Zeiträume von mehreren Jahren.

00:19:13: sind natürlich schon eine Dimension, die man sich, wie du gesagt hast, in den Siebzigerjahren oder auch in den Achtzigerjahren nicht vorgestellt hätte.

00:19:22: Du hast gesagt, das ist politisch ein Stück weit gewollt.

00:19:24: Was bedeutet das?

00:19:26: Leiharbeit ist ein stark regulierter Bereich für Arbeitsverhältnisse.

00:19:29: Man braucht ein Erlaubnis, um Arbeitnehmerbelassung betreiben zu dürfen.

00:19:33: Es gibt ein eigenes Arbeitnehmerbelassungsgesetz, wo halt schon sehr viele Dokumentationspflichten zum Beispiel festgelegt sind.

00:19:42: Und diese Regulierung ist eben Anfang der zweitausender Jahre unter Bundeskanzler Schröder damals im Rahmen der Harzreform aufgeweicht worden.

00:19:52: Und seitdem ist eben Leiharbeit dereguliert.

00:19:56: Es wurde dann zwei tausend siebzehn wieder ein Stück weit, naja wieder rereguliert in bestimmten Bereichen.

00:20:06: aber was geblieben?

00:20:08: ist es im Grunde, dass Leiharbeit eben also nicht dauerhaft natürlich aber eben längerfristig erfolgen kann und dann eben vom Sinn und Zweck her.

00:20:17: jetzt Flexibilität natürlich schon auch als ein Argument, aber letztendlich sind Leiharbeitsbeschäftigte billiger als Stammbeschäftigte und neben der Flexibilität kommt dann eben auch das Thema niedrigere Bezahlung mit ins Spiel.

00:20:34: Sag mal, ich glaube heute sind es ungefähr sixhundertfünfzigtausend Leiharbeiter, die es gibt.

00:20:39: Wie hat sich die Zahl entwickelt?

00:20:40: Also es muss ja mal hoch und mal runtergegangen sein mit Deregulierung und Reregulierung.

00:20:44: Genau, also nach der Deregulierung ist die Zahl steil angestiegen.

00:20:49: und ich sag mal so, wir hatten ja durchaus eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung.

00:20:55: auch in den zwei tausend Zehnerjahr nach der Finanzkrise, ist es steil bergauf gegangen mit dem Beschäftigungsaufbau und viele davon sind eben Leiharbeitsbeschäftigte gewesen.

00:21:07: und der Peak war im Jahr zwei tausend siebzehn mit über einer Millionen Leiharbeitsbeschäftigten in Deutschland.

00:21:14: Und inzwischen hat sich das jetzt ein bisschen, naja, also klar, Leiharbeit ist ein, sagt man immer, die Leiharbeit ist ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung, weil, wenn es in den Betrieben schlechter läuft, sind die Leiharbeitsbeschäftigten eben diejenigen, die zuerst über die Klippe gehen.

00:21:28: Und dementsprechend haben wir jetzt eben einen enormen Rückgang an Leiharbeitern.

00:21:34: Also es sind ungefähr vierhunderttausend weniger jetzt.

00:21:36: Was

00:21:37: bedeutet das denn dann für ein Leiharbeitsbeschäftigen?

00:21:40: Der wird dann abgemeldet, zum Beispiel beim Automobilhersteller, wo er eigentlich arbeitet.

00:21:44: Und dann kommt er ja zu dem Verleiher wieder zurück.

00:21:47: Also theoretisch gibt es ja eine Form von Sicherheit.

00:21:50: Aber in der Praxis ist diese Sicherheit doch gar nicht so groß.

00:21:53: Also was passiert mir als Leiharbeiter?

00:21:54: Ich werde abgemeldet oder wird gesagt, okay, wir brauchen dich jetzt nicht mehr.

00:21:58: Dann gehe ich zurück zu meinem Verleiher.

00:22:00: So, und jetzt?

00:22:01: Genau, also wir hatten früher auch im... Gesetz, also bei dem Überlassungsgesetz das sogenannte Synchronisierungsverbot, das heißt, dass jetzt nicht irgendwie das Arbeitsverhältnis bei der Verleihfirma mit einem Einsatz im Kundenbetrieb eins zu eins getaktet werden konnte.

00:22:16: Das ist gefallen, das ist eben im Jahr zwei tausend zwei abgeschafft worden.

00:22:20: Und viele Einsätze sehen tatsächlich so aus, also die Leute werden eingestellt für den Einsatz, für einen bestimmten Einsatz, zum Beispiel eben in der Automobilindustrie.

00:22:31: Und wenn der Einsatz endet.

00:22:33: Dann wird natürlich noch geguckt, ob man den Beschäftigten irgendwo anders einsetzen kann.

00:22:39: In ganz vielen Fällen gibt es dann aber eben die Kündigung.

00:22:42: Teilweise sogar die Eigenkündigung der Beschäftigten, weil die dann Einsätze angeboten bekommen, die vom Endgeldniveau deutlich unter dem sind, was sie eben vorher verdient haben.

00:22:53: ist eine Sache in der Krise auf jeden Fall, ist aber auch zu einem Teil ja wahrscheinlich ein bisschen standard, weil es gibt ja eine höchst Überlassungszeit, das sind, glaube ich, achtzehn Monate.

00:23:03: Nach dem Gesetz, ja.

00:23:04: Nach dem Gesetz.

00:23:05: Wir haben das in unseren Tarifverträgen verlängert, also maximal achtundvierzig Monate, ist schon ziemlich langer Zeitraum.

00:23:13: Da muss ich jetzt ein bisschen in die Tiefe gehen.

00:23:15: Wir haben damals den zwei Tausend zwölf, den Tarifvertrag, Leih- und Zeitarbeit ganz... Bescheuerter Titel muss man sagen TV Leitz wird er genannt.

00:23:26: Also da muss man vielleicht wissen, wir sagen immer Leiharbeit, die Arbeitgeber würden gerne Zeitarbeit dazu sagen.

00:23:31: Es klingt irgendwie seriöser.

00:23:32: Deswegen dieser komische Tarifvertragstitel.

00:23:36: Fakt ist aber, das Gesetz bietet die Möglichkeit, die Überlassungshöchstdauer zu verlängern.

00:23:41: Und wir haben diesen Weg gewählt.

00:23:42: Wir haben in dem Tarifvertrag festgeschrieben, auch eine Übernahme, Pflicht nach vierundzwanzig Monaten Einsatz.

00:23:51: Der kann der Arbeitgeber entgehen, wenn es eine Betriebsvereinbarung gibt, die dann aber auch das Thema Übernahme mitregeln soll.

00:24:00: Und man muss dazu sagen, was wünschen sich Leiharbeitsbeschäftigte als erstes, die Übernahme in den Kundenbetrieb als Stammbeschäftigter?

00:24:10: Wie

00:24:10: ist die Realität?

00:24:12: Das passiert tatsächlich in vielen Fällen, allerdings eben nicht zu einem festen Zeitpunkt, sondern dann, wenn es passt.

00:24:17: und der Gedanke bei diesem TV-Light zwar eben Jetzt nicht so dogmatisch einen Endzeitpunkt zu nehmen, sondern dass die Betriebe tatsächlich gucken nach ihren Möglichkeiten, dass die Leute übernommen werden.

00:24:30: Man geht da sehr pragmatisch mit um, aber es funktioniert tatsächlich.

00:24:34: Aber es ist nicht die Regel, muss man auch dazu sagen.

00:24:37: Also hast du in der Regel dann vielleicht auch wieder das Problem, dass du nach einer Zeit wieder weg musst und dann wirst du wieder neu verliehen und dann eben vielleicht zu einem anderen.

00:24:45: wieder irgendwo in der Bundesrepublik woanders hin zu einem anderen Arbeitgeber für anderes Gehalt.

00:24:51: Diese Risiken sind alle mit dabei.

00:24:53: Genau, deshalb muss man einfach sagen, Leiharbeit ist immer noch eine Form der prekären Beschäftigung.

00:24:57: Weil die Leute zwar ein festes Arbeitsverhältnis haben, aber die Kondition zu denen sie arbeiten.

00:25:04: Im Grunde natürlich klar sind, aber die Endgeldbedingungen können sich eben sehr stark voneinander unterscheiden.

00:25:10: Wir haben ja beim Endgeld eine Grundvergütung und das sind die Tarifverträge der DGB Tarifgemeinschaft, in denen das geregelt ist, aber die gelten sozusagen für Einsätze in allen Branchen.

00:25:22: Wir haben in unseren Industriebereichen eben noch Branchenzuschläge und damit verdienen die Leute schon einen Relativ gutes Endgeld, immer noch nicht eins zu eins das, was die Stammbeschäftigten bekommen, aber die merken schon deutlich, wenn sie sozusagen dann in einem anderen Bereich eingesetzt werden.

00:25:38: Die IG Metall hat sich ja dafür entschieden zu sagen, ja, Leiharbeit, das geht uns auch an.

00:25:43: Wir haben viele Branchen, wo das vertreten ist.

00:25:45: Bist du Teil der Verhandlungskommission gewesen?

00:25:48: Aber bevor wir zu dem Tarifvertrag kommen, den ihr gerade ausgerhandelt habt, müssen wir noch einmal kurz festhalten, wie das eigentlich abläuft.

00:25:54: Weil es gibt hier eine Besonderheit.

00:25:55: Normalerweise ist es ja so, weil der IG Metall werden Tarifverträge meist lokal in Tarifgebieten verhandelt.

00:26:03: Aber hier haben wir jetzt eine... kompletten Sonderfall.

00:26:06: Und zwar ist es bei der Leiharbeit so, dass Gewerkschaftsübergreifend, also mit dem DGB und den Arbeitgebern dann verhandelt wird.

00:26:13: Wie läuft das denn so ab?

00:26:14: Du kannst uns das mal aus erster Hand gerichten.

00:26:17: Ja, vielleicht erstmal so der historische Hintergrund.

00:26:19: Also historisch muss man fast schon sagen, weil wie gesagt, zwei tausend zwei diese Reformen, wo der Gesetzgeber ist auch ein bisschen, ja, ein bisschen gemein eigentlich gemacht hat, weil er Das Gleichbehandlungsgebot ins Gesetz geschrieben hat, aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, eben durch Tarifverträge davon abzuweichen.

00:26:37: Und auch eine klare politische Erwartung hatte, dass die Gewerkschaften jetzt Tarifverträge zu dem Thema machen.

00:26:43: So, und dann stellte sich natürlich innerhalb des DiGBES die Frage, wer ist denn jetzt zuständig?

00:26:48: Wer ist denn jetzt eigentlich die zuständige Gewerkschaft für Leiharbeitsbeschäftigte, die dann eben auch mit der Tarifzuständigkeit Tarifverträge abschließen könnte?

00:26:59: Und die Frage konnte man halt nicht ganz eindeutig beantworten.

00:27:02: Und dementsprechend hat man sich dann am Ende eben auf dieses Modell einer Tarifgemeinschaft geeinigt, wo alle Zuständigkeitsbereiche damit abgedeckt sind, auch die Gewerkschaft der Polizei ist beispielsweise mit dabei, obwohl natürlich Leiharbeit in dem Bereich überhaupt gar keine Rolle spielt.

00:27:18: Ihr wart jetzt bei den Verhandlungen, das hat sich natürlich auch ein bisschen hingezogen.

00:27:22: Ihr habt jetzt das Ergebnis, aber wie baut man denn den Druck auf, als beschäftigt?

00:27:25: Also wir kennen das ja eigentlich, wir haben eine Friedenspflicht, die läuft aus, dann können wir Warnstreiks machen.

00:27:29: Wir können sogar auf jeden Fall zwanzig Stunden Streiks oder natürlich auch Streiks machen.

00:27:32: Das heißt, wir können Arbeitskampf machen, weil die Leute ziehen mit Faustor, die legen die Bennalarm.

00:27:37: Das baut alles Druck auf.

00:27:39: Wie baut ihr diesen Druck auf im Bereich Leiharbeit?

00:27:42: Ja, das ist ein Paradoxum, weil in der Leiharbeit haben wir einen tollen Tarifbindungsgrad, weil entweder sind die Arbeitgeber Mitglied im Verband oder sie wenden die Tarifverträge eins zu eins an.

00:27:55: Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, wo es dann speziellere Haustarifverträge gibt, aber die brauchen im Grunde einen Tarifvertrag, weil ansonsten, das ist für sie wirtschaftlich natürlich dann wenig lukrativ, außer für Spezialbereiche vielleicht, Das ist sozusagen die schärfste Waffe, die wir haben, dass wir sagen, Leute, wir haben einen Rechtfertigungstruck als Gewerkschaften, warum wir diese Tarifverträge überhaupt machen.

00:28:24: Und wenn ihr uns jetzt doof kommt, aufgrund

00:28:27: Deutsch gesagt,

00:28:28: dann müssen wir nochmal schwer drüber nachdenken, ob sich das für uns eigentlich noch so rentiert, weil das ist ja die große politische Debatte, die wir haben.

00:28:37: Auch in unserem Lager, die eben sagen, naja jetzt, schaltet doch die Tarifverträge einfach ab, dann gilt Gleichbehandlungsgebot, dann müssen die Leute gleich behandelt werden.

00:28:45: Gut, da gibt es ein paar Schwierigkeiten, sag ich mal, wie das praktisch aussehen kann.

00:28:51: Zumal wir dann auch nur die Einsatzzeiten selbst regeln könnten und eben die Nicht-Einsatzzeiten und so weiter.

00:28:58: Aber das ist im Grunde auch das, was wir den Arbeitgebern dann sagen.

00:29:00: Also es muss gute Bedingungen geben, wir müssen gute Ergebnisse erzielen.

00:29:05: Weil die Alternative ist kein Tarifvertrag, dann müsst ihr im Grunde Gleichbehandlung anwenden.

00:29:11: Und das ist letztendlich unser Druckmittel.

00:29:14: Ihr habt das Ergebnis jetzt ausgehandelt.

00:29:16: Ihr hattet genug Druckmittel an der Hand.

00:29:18: Und ich fasse das mal ganz kurz zusammen.

00:29:20: Es sind drei Stufen jetzt die Entgelterhöhung.

00:29:22: Es sind erst einmal, zwei Komma, neun, neun Prozent, dann zwei Komma, fünf Prozent, dann drei Komma, fünf Prozent.

00:29:27: Das innerhalb von vierundzwanzig Monaten klingt für mich nach einem Top-Ergebnis.

00:29:32: Wie ordnest du das Ergebnis ein?

00:29:33: Bist du zufrieden damit?

00:29:35: Ja, also, ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

00:29:37: Es ist ja auch besser, sage ich mal, als Ergebnisse, die wir in anderen Bereichen erzielen.

00:29:44: Und was man nicht vergessen darf, wir haben ein sehr intensives Tarifjahr in der Leiharbeit hinter uns.

00:29:50: Wir haben ja nicht nur die Endgeldrunde gehabt, wir haben auch die Tarifverträge vereinheitlich.

00:29:55: Man muss dazwissen, als wir im Jahr two-thausend drei erstmals mit den Tarifverträgen angefangen haben, Da gab es ganz viele unterschiedliche Arbeitgeberverbände.

00:30:03: Und die DGB-Tarifgemeinschaft hat auch mit zwei unterschiedlichen Verbänden dann abgeschlossen, nämlich damals mit dem BZA und der IGZ.

00:30:13: Also BZA eher so ein durch Großunternehmen geprägt und IGZ eher so ein mittelständische kleinere Betriebe.

00:30:20: Und diese Tarifverträge, die liefen, oder Tarifvertragswerke muss man ja sagen, die liefen so parallel nebenher, haben sich auch an vielen Stellen unterschieden voneinander.

00:30:29: Wir hatten teilweise auch eine unterschiedliche Entgeltentwicklung.

00:30:32: Und wir haben dann irgendwann angefangen, darauf hinzuwirken, dass die sich aneinander annähern.

00:30:36: Also gleiche Entgeltabellen beispielsweise, vergleichbare Eingruppierungsbestimmungen, auch bei den Mantelregelungen haben wir einiges dann gleich ausgestaltet.

00:30:46: So, und die beiden Verbände sind jetzt miteinander fusioniert.

00:30:50: Ende Jahrzehnte, Jahrzehnte schon.

00:30:52: Und wir haben jetzt eben auch die Tarifverträge vereinheitlich.

00:30:55: Der neue Verband heißt GVP, Gesamtverband der Personaldienstleister.

00:30:59: Und mit denen haben wir jetzt einheitliche Tarifverträge abgeschlossen, die zum ersten, ersten sechsundzwanzig jetzt auch in Kraft treten.

00:31:07: Und das war ein Prozess, der im Frühjahr quasi stattgefunden hat, noch vor der Endgeldrunde.

00:31:11: Ja, und auch da.

00:31:12: konnten wir, naja, wir haben jetzt keine Rosinenpickerei betreiben können, aber schon sage ich mal... Die Regelung, die uns am vorteilhaftesten erschienen sind, haben wir mit in das neue Tarifvertragswerk genommen und uns sind auch an einigen kleineren Stellen halt Verbesserungen gelungen.

00:31:28: Das heißt, ihr habt dieses Jahr den Mantel-Tarifvertrag und den Endgeldrahmen-Tarifvertrag quasi neu geregelt.

00:31:35: Das gilt ab dem ersten Januar.

00:31:37: Also, eine Mantel-Tarifvertrag werden Themen rund ums Arbeitsbedingungen geregelt, z.B.

00:31:41: die Arbeitszeit, Endgeldrahmen-Tarifvertrag, dort werden.

00:31:45: Die Eingruppierungsbestimmung.

00:31:46: Die Gruppierung werden da geregelt.

00:31:48: Das klingt erstmal alles sehr abstrakt, wenn wir sagen ab dem ersten Jahr nur gelten, die was genau tritt da für mich jetzt als Leiharbeiterin zum Beispiel neuen Kraft.

00:31:56: Wir

00:31:56: haben zum Beispiel eine Regelung über Arbeitszeitkonten.

00:31:59: Da gibt es Möglichkeiten, dass die Beschäftigten verlangen können, also einen Anspruch haben gegenüber dem Arbeitgeber, dass Teile dieses Arbeitszeitkontos ausgezahlt werden.

00:32:10: Also muss man sagen, die Arbeitgeber haben immer das Interesse, möglichst viele Stunden auf dem Konto zu haben, um zum Beispiel Schließungszeiten im Kundenbetrieb zu überbrücken.

00:32:20: Das ist das Interesse der Arbeitgeber, das Interesse der Beschäftigten ist natürlich... möglichst viel auf dem Abrechnungszettel und auf dem Konto zu haben.

00:32:27: am Ende.

00:32:28: So und da haben wir die Möglichkeit Stunden aus diesem Arbeitszeitkonto auszubezahlen, verbessert nochmal.

00:32:34: Also wir haben eine Berechnungsregelung zu Betriebszugehörigkeitszeiten verbessert.

00:32:40: Die war vorher ein bisschen unklar formuliert.

00:32:43: Da sind Ruhezeiten generell rausgenommen worden.

00:32:47: Das heißt, wenn jemand in Elternzeit war beispielsweise.

00:32:51: dann wurden diese Zeiten nicht angerechnet auf die Betriebszugehörigkeit.

00:32:55: Da haben wir jetzt auch eine verbesserte Regelung, dass zum Beispiel bei Elternzeit jetzt zumindest zwölf Monate angerechnet werden und auch ansonsten praktisch nur noch ja im Grunde Zeiten wie unbezahlter Urlaub oder wenn ich jetzt sozusagen freiwillig mal aussteige nicht mehr angerechnet werden.

00:33:13: Jetzt haben wir ja schon gesagt, die IG Metall, die hat einige Branchen, wo auch viele Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter verdrehten sind.

00:33:20: Und deshalb hat die IG Metall gesagt, okay, da wollen wir auch Branchenzuschläge aushandeln.

00:33:25: Also wir haben das bei Metall und Elektro, Holz und Kunststoff und auch Textil und Bekleidung.

00:33:30: Da habt ihr jetzt nochmal Verbesserungen ausgehandelt.

00:33:33: Ja, ist eigentlich auch eine kleinere Verbesserung, die sich aber auch also Auswirkungen tatsächlich auf das Entgelt der Beschäftigten haben wird.

00:33:40: Und die Besonderheit ist auch, es kommt nicht auf die Tarifbindung des Einsatzbetriebes an.

00:33:45: Das heißt auch, bei nicht tarifgebunden Arbeitgebern muss ein Branchenzuschlag bezahlt werden, wenn das ein Metallbetrieb ist.

00:33:52: Der Hintergrund ist, Vertragspartner sind dort die Leiharbeitgeber, also der Leiharbeiterverband im Grunde, also jetzt GVP.

00:34:01: So, und wenn die eben ihre Beschäftigten in solchen Betrieben einsetzen, muss auch ein Zuschlag bezahlt werden.

00:34:07: So, und dann kam die Besonderheit mit zum Tragen in diesem Tarifvertrag die sogenannte Deckelung, die im Grunde gesagt hat, na ja, also, was wird garantiert?

00:34:18: Es wird sozusagen das Entgelt eines Stammbeschäftigten, das soll auf jeden Fall dabei raus springen mit einem kleinen Abschlag, nämlich sozusagen das Grundentgelt soll rüberkommen.

00:34:29: Und dann hat man gesagt, abgezogen wird, und jetzt kommt eine sehr komplizierte Formulierung, das Äquivalent einer durchschnittlichen Leistungszulage, und die hat man mit zehn Prozent angesetzt, das heißt, neunzig Prozent des Entgels eines Beschäftigten, eines Stammbeschäftigten, da liegt dieser Deckel.

00:34:48: So, und wenn die Beschäftigten jetzt Zuschläge kriegen, stoßen sie irgendwann an diesen Deckel, also mit dem Zuschlag würden sie im Grunde dann mehr verdienen als diese.

00:34:59: Und

00:35:00: den habt ihr jetzt aufgeweicht oder aufgehoben?

00:35:02: Wir haben den Deckel jetzt erhöht.

00:35:04: Wir haben jetzt eine Regelung, das ab zwanzig, achtundzwanzig.

00:35:08: Also ist noch ein bisschen hin.

00:35:09: Aber dann wird der Deckel angehoben in der fünften Stufe.

00:35:12: Das ist nach neun Monaten Einsatzdauer.

00:35:16: Und wir haben halt identifiziert, dass in dieser Stufe diese Deckelungsregelung am meisten zuschlägt.

00:35:21: Und der Deckel wird jetzt angehoben um fünf Prozent.

00:35:24: Und das wird sich praktisch bei den Beschäftigten im Portmone effektiv auswirken.

00:35:30: Okay, also vieles, was du jetzt erzählt hast und was ihr jetzt über den Tarif gesprochen habt, habe ich gar nicht verstanden.

00:35:36: Wer hängen geblieben ist, da tut sich ganz schön viel und da ist es.

00:35:40: Warum laden wir Experten ein?

00:35:42: Ich finde,

00:35:42: er hat es super einfach erklärt, Christoph, es liegt jetzt an dir, glaube

00:35:44: ich.

00:35:45: Also, bei mir ist eine Sache hängen geblieben, da tut sich was und es geht gut, ganz gut drehen nach oben, aber wenn man es jetzt mal vergleicht.

00:35:52: Also, die Leiharbeiter sind ja deswegen beliebt, weil sie billiger sind.

00:35:56: Wie sehr hat sich's angeglichen?

00:35:58: Wie weit ist Stambelegschaft und Leiharbeiter jetzt schon auseinander?

00:36:02: Das lässt sich schlecht pauschalisieren, muss man sagen.

00:36:05: Aber ich glaube, das Entscheidende ist und da dürfen wir auch nicht nachlassen.

00:36:09: Die besten Regelungen haben wir tatsächlich dann, wenn die IG Metall in Einsatz betrieben, eine Regelung trifft.

00:36:17: Also wir haben Equal Pay-Riegelungen bei vielen großen M&E-Betrieben, wo die Beschäftigten nach einer kurzen Einarbeitungszeit dann tatsächlich so eingruppiert werden wie Stammbeschäftigte.

00:36:29: So bezahlt werden wie Stammbeschäftigte mit allen Leistungen.

00:36:32: Wir dürfen ja nicht vergessen, wir reden immer über das Monatsend Geld, aber es gibt ja auch noch die Einmalzahlung, Sonderzahlung, Weihnachtsgeld und zusätzliche Urlaubsvergütung.

00:36:42: Das ist natürlich... tarifvertraglich nicht umgesetzt worden.

00:36:46: Und da ergeben sich dann eben die Unterschiede, ganz erhebliche Unterschiede.

00:36:51: Wir haben in den Manteltarifverträgen halt auch ein Weihnachts- und Urlaubsgeld für Leiharbeitsbeschäftigte geregelt, aber das ist natürlich deutlich geringer als das, was wir in den Industriebereichen haben.

00:37:00: Und wenn ich das richtig weiß, dann gibt es da extra Zahlungen, vor allem für Gewerkschaftsmitglieder.

00:37:07: Genau, das... ist eine ganz besondere Besonderheit, sage ich mal.

00:37:13: Stelle

00:37:13: ich mir aber schwierig vor, wenn ich Leiharbeiter bin, dann bin ich doch, also würde ich jetzt sagen, dann halte ich das eher mal geheim, dass ich Gewerkschaftsmitglied bin und da muss ich es dann offenlegen.

00:37:22: Wie passt denn das zusammen?

00:37:23: Genau, aber ich könnte dir eine Gegenfrage stellen, wo würdest du es offenlegen?

00:37:27: Welcher Situation?

00:37:29: Wenn du eine starke Gewerkschaft und gute Betriebsräte hinter dir hast, ja?

00:37:33: Also wir haben keine genauen Zahlen dazu, muss man sagen, weil... Wir wissen, wie viele Leute das beantragen, also den Mitgliedernachweis, den sie bei uns abrufen können, wie viele Mitglieder nachweise angefordert werden, aber ob die Leute damit dann tatsächlich zu ihrem Arbeitgeber gehen und sagen, hier, ich kriege jetzt ordentlich was drauf auf mein Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

00:37:53: Das ist nämlich sozusagen dann der Mitgliedervorteil, ein erhöhtes Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

00:37:59: Bis zu tausend Euro kann das dann insgesamt betragen.

00:38:02: Also sozusagen... Es kommen noch mal mehr als fünfzig Prozent in der höchsten Stufe.

00:38:08: Ob das tatsächlich passiert, dass sie dann losmarschieren, das kommt eher selten davor.

00:38:13: Aber wie gesagt, in den Betrieben, wo die IG Metall stark ist, wo der Betriebsrat sich um Leiharbeitsbeschäftigte kümmert, da funktioniert das.

00:38:22: Okay,

00:38:22: wird dieses Thema Leiharbeit jetzt vielleicht noch mal größer, weil wir sehen jetzt gerade, dass viele Stellen abgebaut werden.

00:38:29: Klar, als erstes gehen die Leiharbeiter, aber es geht im Moment auch schon ziemlich an die Stammbelegschaft.

00:38:32: Eingestellt werden ja dann ja erst mal wieder, also wenn wieder hochgefallen wird, wieder Leiharbeiter, die dann vielleicht eines Tages übernommen werden, vielleicht aber auch nicht.

00:38:40: Also man hat ja vielleicht auch gerade so einen Wechsel in der Belegschaft.

00:38:44: Jetzt, wenn wir ein Fazit machen zum Schluss.

00:38:47: Leiharbeit, wir haben viel erreicht.

00:38:49: Du hast viel erreicht.

00:38:50: Er

00:38:51: ist kein Einzelsport.

00:38:52: Er ist ein Mannschaftssport.

00:38:54: Genau.

00:38:55: Wir haben da relativ viel verbessern können.

00:38:57: Aber wenn man jetzt so zum Schluss sagen muss, Leiharbeit muss im Endeffekt weg und es darf nur noch Stammbilligschaft geben oder es ist okay, es darf da bleiben, aber wir müssen noch verbessern und zwar wo, was ist dann, wenn du dir was aussuchen dürftest, jetzt die Fee kommt, was nehmen wir dann?

00:39:15: Das ist eine ganz knifflige Frage, weil natürlich... Klar, wir haben Debatten drüber, Verbot der Leiharbeit, Tarifverträge beenden, das kommt immer wieder mal hoch.

00:39:25: Wenn man mit den Betroffenen redet, also wir haben ja Ansprechpartner in den Betrieben, in den Leiharbeitsfirmen auch.

00:39:31: Das sind Betriebsräte, die uns natürlich auch ganz viel von der Praxis erzählen und die uns natürlich auch erzählen, was sie am liebsten hätten, womit sie am besten arbeiten könnten.

00:39:42: Das ist ein Gegensatz, klar.

00:39:43: Nach der rein politischen Lehre ist Leiharbeit Sklavenarbeit und das muss abgeschafft und verboten werden.

00:39:50: Aber es sind halt Beschäftigte dort, die gute Arbeitsbedingungen brauchen.

00:39:54: Sie sind halt da, wir können sie nicht einfach wegdiskutieren.

00:39:56: Wir müssen es gestalten.

00:39:58: Das war der Ansatz der IG Metall und dafür haben wir uns ja am Ende auch entschieden, dass wir sagen, wir versuchen das zu gestalten mit dem Instrument, was wir halt haben, nämlich mit Tarifverträgen und wir versuchen da einfach, jedes Mal Verbesserung zu erreichen.

00:40:12: Und deswegen, was würde ich mir wünschen?

00:40:14: Ich würde mir wünschen, dass wir am Ball bleiben, dass wir da nicht nachlassen.

00:40:18: Und dafür, dass diese Branche nicht ganz so prekär ist und immer besser wird und die Verbesserungen dafür danken wir dir auf jeden Fall, dass du dir Zeit genommen hast, uns davon zu berichten.

00:40:28: Ja, gerne.

00:40:28: Vielen Dank, Dirk.

00:40:29: Dankeschön.

00:40:37: So, der Dirk hat es eben gesagt, also Leiharbeit, das ist einfach Realität.

00:40:42: Und das ist eine Realität, mit der müssen wir umgehen.

00:40:44: um die besser zu machen.

00:40:47: Und deshalb bleiben wir mit unseren Betriebsräten und auch unseren guten Taggiferträgen dran.

00:40:51: Und ihr wisst, das Gewerkschaftsmitglied sein lohnt sich einfach für Leiharbeiterinnen ganz besonders, denn da gibt es Boni, die kriegst du sonst nicht.

00:40:58: Und dann lohnt sich es natürlich einfach, weil wir die Rahmenbedingungen nur so verbessern können.

00:41:01: Bis zur Mitglied haben wir viele Mitglieder, sind wir größer, sind wir stärker, können wir besser Sachen durchsetzen.

00:41:07: Das gilt nicht nur für die Stambelegschaft, das gilt eben auch für Lagerarbeiterinnen.

00:41:11: Und deswegen ist ja ganz klar, was ihr machen müsst, seid ihr noch kein Mitglied, wer denn eins?

00:41:14: Dann können wir zusammen da was verändern.

00:41:16: Ja, und wenn ihr weiterhin über so spannende Themen was erfahren wollt, ist ja auch ganz klar, was ihr machen müsst.

00:41:21: Nämlich einfach uns folgen auf der Podcast-Plattform eurer Wahl, wo ihr uns gerne hört.

00:41:26: Und gibt uns da auch gerne mal eine Bewertung ab, wo auch immer Spotify dieser.

00:41:31: Ja, und wenn ihr uns mal Feedback geben wollt, dann schaut doch mal die Shown uns.

00:41:34: Da findet ihr unsere E-Mail-Adressen.

00:41:35: Und wir freuen uns, wenn ihr euch bei uns meldet.

00:41:37: Und wenn ihr wieder einschaltet beim nächsten Mal.

00:41:39: Macht's

00:41:39: gut, bis dahin.

00:41:40: Tschau.

00:41:40: Tschüss.

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