Azubis in Wohnungsnot – eine Lösung heißt AzubiWerk
Shownotes
Die Mietpreise sind massiv gestiegen – und Auszubildende trifft es besonders hart. In München kostet ein WG-Zimmer schnell 800 Euro. Das kann sich kein Azubi leisten. Zu teuer ist es aber nicht nur in München, Hamburg oder Berlin – auch in Städten wie Würzburg sind Einzimmerwohnungen und WG-Zimmer für Azubis oft unbezahlbar. Deshalb machen sich Gewerkschafter*innen auf, um AzubiWerke zu gründen, die ein günstiges Wohnangebot für Auszubildende schaffen. Duali Magdalena kann nur deshalb den beruflichen Weg gehen, den sie will. Ohne AzubiWerk hätte sie nicht nach München ziehen können und hätte eine andere Ausbildung wählen müssen, sagt sie. Im Podcast erzählt sie, wie das Leben im AzubiWerk ist und welche Rolle Mitbestimmung dort spielt. Währenddessen kämpft Franziska, Jugendsekretärin vom DGB Unterfranken, dafür, dass es auch in Würzburg bald ein Azubiwerk gibt. Sie berichtet, wie man Mehrheiten für so ein Projekt sammelt, warum Neubau der beste Weg wäre und was sie heute anders machen würde.
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00:00:03: Und dann hast du halt doch irgendwie so Kreise zwischen siebenhundert und neunhundert Euro.
00:00:08: Und das ist halt für ein Azubi super viel.
00:00:10: Es ist halt einfach nicht stemmbar.
00:00:16: Ja, ja, das leidige Thema wohnen, um das soll es auch heute gehen.
00:00:20: Ich mach jetzt mal ein Geständnis.
00:00:22: Wenn mir langweilig ist, dann schau ich gerne mal auf so Plattformen wie Immobilien Scout vorbei und guck da.
00:00:27: was so aktuell Wohnungen kosten.
00:00:29: Ich selber wohne seit einiger Zeit in Frankfurt und denke da auch immer ein Zimmer mehr oder so.
00:00:34: Das wäre eigentlich ganz gut, aber wenn ich dann schaue, dann wird es mir da anders.
00:00:37: Wenn du jetzt einen neuen Mietvertrag abschließt, was die da aufrufen, was du da zahlen sollst und dann schaue ich nochmal, was so Wohnungen in Düsseldorf oder in München kosten in Stadtvierteln, in denen ich selber mal gelebt habe oder noch besser, in denen ich gerne leben würde.
00:00:53: Und da haut es mir dann vor allem bei München komplett den Schalter raus.
00:00:56: Also ich bin in München aufgewachsen und kann mich noch erinnern, als damals der Quadratmeterpreis bei der Miete über zehn Euro gestiegen ist.
00:01:04: Und ich habe mir gedacht, das kann doch nicht wahr sein, das kann so nicht weitergehen.
00:01:07: Wer soll sich das noch erlauben können?
00:01:09: Wer soll da noch wohnen können?
00:01:10: Aber ich habe mich da sauber geirrt.
00:01:13: Es ist so weitergegangen.
00:01:14: Ich habe gerade eben nämlich mal geschaut, was kostet so der Quadratmeterpreis in München.
00:01:19: Und im Durchschnitt liegen wir da zwischen einundzwanzig und fünfundzwanzig Euro.
00:01:23: Je nachdem, ob es Erstbezug oder Wiedervermietung ist, und das ist ja nur der Durchschnitt.
00:01:27: Kleine Wohnungen sind oft besonders teuer.
00:01:30: nochmal, weil besonders gefragt.
00:01:33: Für mich heißt es wohl, nach München zurückziehen ist keine Option mehr.
00:01:36: Aber wie macht man das denn jetzt eigentlich, wenn man eine Ausbildung in München anfangen will?
00:01:42: Und man kommt vielleicht gar nicht aus München.
00:01:44: Wie findet man dann eine Wohnung?
00:01:46: Wie soll man da leben können?
00:01:47: Na ja, da würde ich vorschlagen, fragen wir mal eine, die genau vor diesem Problem auch selber stand und deswegen rufen wir jetzt in meiner alten Heimat an.
00:02:02: Sie macht ein duales Studium bei der Stadt München und wer München kennt, der weiß, dass da das Thema Wohnen ein echtes Leidensthema ist.
00:02:11: Besonders, wenn du Duali oder Azubi bist.
00:02:14: Aber für Magdalena ist das Wohnen kein Problem.
00:02:17: Sie hat eine bezahlbare und schöne Wohnung, denn sie wohnt im Azubi-Wohnheim.
00:02:22: Was das ist und wie das da so abläuft, das erklärt sie uns jetzt.
00:02:26: Magdalena Wesley, danke, dass du dir in deiner Mittagspause kurz Zeit für uns nimmst.
00:02:30: Ja, hallo, schön, dass ich da sein darf und über das Azubiwerk gezählen darf.
00:02:34: Ja, genau.
00:02:35: Magdalena, sag mal, du wohnst im Azubiwerk in München.
00:02:38: Jetzt ist ja München eine der teuersten Städte Deutschlands.
00:02:41: Wie säht es jetzt bei dir aus, wenn du nicht im Azubiwerk wohnen würdest?
00:02:45: Wie würdest du das machen?
00:02:47: Gar nicht in München.
00:02:48: Also ich wäre nicht in der Lage dazu, in München das zu machen, was ich jetzt mache.
00:02:53: Ich hätte mir eine Alternative suchen müssen.
00:02:55: Also ich komme tatsächlich auch gar nicht aus München.
00:02:58: Ich habe mich nur für München dann entschieden für mein Duales Studium, weil hier habe ich die Chance, das zu machen, was ich tatsächlich machen möchte.
00:03:06: Und das hätte ich in meiner Heimatstadt nicht gehabt und ich hätte mir auf jeden Fall eine Alternative suchen müssen.
00:03:11: Also in München.
00:03:13: Ohne bezahlbaren Rundraum hätte ich das nicht geschafft.
00:03:15: Also selbst in der WG hätte ich mir das nicht leisten können.
00:03:18: Hast du mal geschaut, was so ein WG-Zimmer kosten wird?
00:03:20: im Moment?
00:03:21: Ja!
00:03:23: Also da, wo jetzt hier das Zubiwerk ist, ein neuer Pärlach, das ist so ein bisschen außerhalb von München, aber total nette Gegend, nicht ganz so viel, sieh'n hundertfünfzig.
00:03:32: Nicht ganz so viel und sieh'n hundertfünfzig passen für mich schon mal gar nicht zusammen, aber ja.
00:03:36: Für einen geht's immer auch noch, aber München tatsächlich nicht ganz okay, aber wenn man so weiter innen ständig guckt, dann tatsächlich so ehm, achthundert, neunhundert Euro und manchmal mehr und ich kann mir beides nicht leisten.
00:03:49: Wahnsinn, genau.
00:03:50: Und jetzt sagst du aber, jetzt wohnst du immer Zubiwerk?
00:03:53: Was zahlst du jetzt da?
00:03:54: Also ich zahle zweihundertundneinzig Euro, ein bisschen mehr zweihundertundneinzig, sagen wir mal so, circa dreihundert.
00:03:59: Da ist alles, wird im Begriffen also Strom, Wasser.
00:04:04: Und wie schaut jetzt deine Wohnung aus?
00:04:06: Also das ist eine einzelne Wohnung mit Küche, Bad, alles dabei.
00:04:11: Also nur im Tür kann ich gerade nicht geben, dafür ist es so unanlig.
00:04:14: Aber wir haben so circa eine sitzen Quadratmeter Wohnung, sieben bis zwanzig Quadratmeter, je nachdem wo die Wohnung ist, weil die Eckzimmer, die Eckapartments sind ein bisschen größer.
00:04:24: Genau, also wir haben so ein, wie sage ich das, so einen großen Raum.
00:04:29: Da ist ein Bad noch drin, also ein extra Raum für Bad mit Dusche und Toilette und alles recht groß.
00:04:36: Genau, und in den großen Raum.
00:04:38: Wo ich jetzt bin, da haben wir noch eine kleine Küchenzeile.
00:04:41: Da sind zwei Herdplatten drin, Licht und da sind so Schränke und Kühlschränke.
00:04:45: Was alles schon drin war, also es war alles schon drin.
00:04:48: Ich musste mir nichts extra kaufen außer meine Küchenotensilien.
00:04:52: Und dann ist im großen Raum auch noch gewesen ein Schrank, ein Bett, ein Schreibtisch und ein Stuhl.
00:04:58: Wunderbar, also schon mubliert gleich mit allem, was man braucht.
00:05:02: Ja, super.
00:05:03: Jetzt sag mal, du hast gesagt, für dich wäre es nicht anders gegangen.
00:05:06: Jetzt ist natürlich Azubi-Werk, wenn ich das so richtig weiß, in München gibt es da so ungefähr fünfhundert Wohnungen gerade.
00:05:12: Es wird geplant, auf tausend hochzugehen, aber da wird bestimmt ein großer Andrang sein.
00:05:16: Bei den Wohnungen, zweihundert neunzig Euro für das alles, was du da gerade beschrieben hast.
00:05:20: Wie läuft denn so generell der Auswahlprozess?
00:05:23: Genau, also es gibt drei Säulen.
00:05:25: Also ich weiß, dass man nicht Haarsprecherin bin.
00:05:27: Ich bin Gebet-Vertreterin für den BewohnerInnen.
00:05:30: Und somit bin ich auch im Vorstand drin und kriege da allmöglichen... und da kriege ich auch diesen Wahlprozess oder das Bewerbungsgefahren mit, also drei Säulen.
00:05:41: Einmal die Erzwiegesäule, die Betriebssäule und die Lerneshauptstadt Münchensäule.
00:05:47: Ich bin über die Lerneshauptstadt Münchensäule drin.
00:05:49: Das heißt, ich arbeite jetzt bei der Lerneshauptstadt Münchensäule und habe dadurch dieses Abhanden hier bekommen.
00:05:55: Genau, dann gibt es auch die Betriebssäule.
00:05:56: Betriebe können sich hier einkaufen und also nicht einkaufen, aber sie bezahlen halt... Denn der Mieter, also das Apartment kostet eigentlich ca.
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00:06:07: Aber die Betriebe zahlen dann noch was extra dazu, dass wir nicht
00:06:13: die €.
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00:06:30: Ich mache das und das hier in der Stadt München, also man muss eine Ausbildung in der Stadt München machen.
00:06:34: Man schickt die Nachweise ein, gibt da noch einen.
00:06:38: Okay, habe ich jetzt einen Ehrenamt, dann kriege ich nämlich einen extra los.
00:06:42: Okay, lebe ich gerade in einer kritischen Lebenssituation oder habe ich gerade... Sonstige Sachen gibt man das noch an und dann folgt das Lossystem.
00:06:51: Und habe ich das gerade richtig verstanden?
00:06:53: Also wenn ich jetzt zum Beispiel in einer prekären Lebenssituation wohne, wenn es für mich besonders wichtig ist, dass ich den Platz kriege, dann habe ich auch eine höhere Chancenplatz zu bekommen.
00:07:01: Genau.
00:07:01: Ja, dann kriegst du einen extra Los sozusagen.
00:07:04: Ah, super.
00:07:05: Okay, das habe ich verstanden.
00:07:07: Jetzt bist du eine der glücklichen, die einen Platz bekommen hat.
00:07:09: Du hast schon ein bisschen was von deiner Wohnung erzählt.
00:07:11: Sag mal, aber wie funktioniert denn das Leben in so einem Azubi-Wohnheim?
00:07:14: Also auf der einen Seite Kann man die Tür zu machen und man hat so sein, sein Einzelzimmer.
00:07:19: Also es ist gar nicht so ein WG-Zimmer.
00:07:20: Aber ich habe auch gelesen, es gibt auch Gemeinschaftsräume.
00:07:23: Also wie schaut es aus?
00:07:24: Ist es jeder für sich oder ist es eine reine Partie die ganze Zeit bei euch?
00:07:29: Weder noch.
00:07:29: Genau, was ich gestern hab zu erwähnen bei den twohundertneinzig Euro und was wir dafür haben.
00:07:34: Wir haben auch noch diesen große Gemeinschaftsräume.
00:07:36: Auf jedem Stock.
00:07:37: Wer geht's?
00:07:37: Speziell in meinem Wohnheim.
00:07:39: Es gibt auch noch... Andere Zwiehwerkwohnheime, die haben zum Beispiel nur einen riesen Gemeinschaftsraum oder die gehen da zu den Freizeit treffst.
00:07:47: Wir haben riesengroße Gemeinschaftsräume auf ihrem Stockwerk.
00:07:50: Da ist eine richtig gut ausgebaute Küche mit Mehrherdplatten und auch in einem Ofen.
00:07:55: Und da ist es auch manchmal ein gemeinsames Kochen.
00:07:57: Also wir haben auch Kochabende.
00:07:59: Wir werden betreut von Sozialpädagoginnen.
00:08:01: wie uns unterstützen.
00:08:02: Und wir können einfach zu denen gehen und sagen, hey, wir hätten gerne Theaterbesuch, da wir würden mal gerne Kochabend machen, aber wir können uns das so nicht leisten.
00:08:11: Kannst du uns unterstützen?
00:08:12: Dann macht sie daraus ein Angebot für uns und dann können wir halt sowas auch mal nutzen oder auch mal ins Theater gehen.
00:08:20: Genau, wir haben Kochabende.
00:08:22: Wir treffen uns aber auch manchmal zu Lerngruppen.
00:08:25: Also klar, man hat dann irgendwann seine Stammgruppe und dann trifft man sich da und ist dann so, ja, heute, neunzehn oder zwanzig Uhr im Gewaltschaftsraum kocht dann nebenbei was und lernt dann gemeinsam.
00:08:36: Aber der Romm wird so vielseitig benutzt, also natürlich auch für Partys.
00:08:39: Also das ist ja auch klar, da ist es besonders, also dachte, hast du gut geeignet.
00:08:43: Klingt voll gut.
00:08:45: Eine Sache hast du schon erzählt.
00:08:46: Du bist Haussprecherin.
00:08:48: Das klingt schon sehr, sehr stark nach Mitbestimmung.
00:08:52: Und das ist uns Gewerkschafterinnen ganz besonders wichtig mit Bestimmung.
00:08:55: Erzähl mal, wie sieht denn bei euch dann die Mitbestimmungsmöglichkeiten im Azubi-Werk aus?
00:09:00: Das ist so vielseitig.
00:09:02: Also wir haben Stockwerk treffen.
00:09:04: Also jedes Stockwerk hat ja einen Meilschaftsraum.
00:09:05: Man kann unbedingt im Meilschaftsraum bestimmen, wie man möchte.
00:09:08: Also als wir eingezogen sind, ich bin der erste Schub am Menschen, die eingezogen sind, war der Raum total... Leer.
00:09:15: Also da war tatsächlich nicht diese Ausstattung, die wir jetzt in den Eisepartements haben, sondern darum war Leer.
00:09:21: Und wir haben Budget.
00:09:23: Ich glaube, das sind thirty-fünfe und dreißig Euro pro Person pro Kopf, die auf einem Stockwerk wohnen.
00:09:29: Und das können wir nutzen, den Raum zu gestalten oder halt auch gemeinsame Aktivitäten zu machen oder zu sagen, hey, wir wollen Workshop über darüber haben oder darüber haben.
00:09:38: Dafür können wir das Geld auch nutzen.
00:09:40: Also, lass mich mal kurz fragen.
00:09:41: Das heißt, zum Beispiel, ihr hättet jetzt auch sagen können, wir wollen gar keine Gemeinschaftsküche da drin, sondern wir wollen eine Tischtennisplatte oder ein Kicker da drin stehen haben.
00:09:49: Haben wir auch, also
00:09:50: wir
00:09:50: haben tatsächlich in verschiedenen Stockwerken Beertische, also wir haben tatsächlich zwei Beertische, eine Tischtennisplatte, aber was haben wir noch?
00:09:58: Wir haben Beamer, wir haben ganz viele Couchs, genau, wir haben uns schon alles Mögliche zugelegt, aber wir haben ja nicht nur Stockwerk treffen, wir haben auch Hausversammlungen oder Hausdialoge jetzt genannt, wir haben es ungenannt.
00:10:12: Hausdialoge sind, wo alle Bewohnerinnen aus dem ganzen Haus kommen können.
00:10:17: Und wir sagen so was mit unseren Themen.
00:10:19: Was ist so gerade aktuell im Haus?
00:10:21: Und was wollen wir?
00:10:23: Also was wollen wir als Haus gemeinsam machen?
00:10:26: Genau, da kam zum Beispiel zustande, dass wir kostenlose Periodenartikel haben im ganzen Haus.
00:10:32: Vorbeig in kostenlose Periodenartikel nehmen.
00:10:35: Wir haben auch so einen kleinen Monitor eingeführt und mal zum Eingang, wo man die U-Bahnzeiten sehen kann, damit man, wenn man unten rausgeht, dass man noch pünktlich die U-Bahn erwischen kann.
00:10:44: Das ist praktisch, ja.
00:10:45: Genau.
00:10:46: Und wir sprechen da auch allgemeiner Themen an dem Haus.
00:10:49: Das ist echt, tauschen wir es einfach aus.
00:10:51: Klingt total gut.
00:10:52: Wie lange hast du noch bis du mit der Ausbildung fertig bist?
00:10:55: Ich bin bei der Stadt beschäftigt da und da kriege ich hoffentlich eine städtische Wohnung.
00:11:02: Ganz sicher.
00:11:03: Aber ich bin sehr gespannt, wie das wird.
00:11:05: Deswegen, ich wohne nicht mehr allzu lange da.
00:11:07: Bis August nächsten Jahres.
00:11:09: Okay.
00:11:10: Dann wünsche ich dir, dass du noch eine richtig gute Zeit da hast.
00:11:13: Das ist ein tolles Projekt, in dem ihr da seid.
00:11:15: Und jetzt hoffe ich, dass du noch ein bisschen was für eine Unmittagspause übrig hast.
00:11:19: Herzlichen Dank, dass du kurz uns die Fragen beantwortet hast.
00:11:21: Kern geschehen.
00:11:22: Tschüss.
00:11:23: Ciao.
00:11:31: Keine dreihundert Euro für eine müblierte Wohnung in München.
00:11:35: Dann auch noch warm und Gemeinschaftsräume.
00:11:37: Absolut und schlagbar, würde ich sagen.
00:11:39: Und das findet auch die Franzi so.
00:11:42: Die Franzi wohnt in Würzburg und ihr Gedankengang ist jetzt nicht... Na gut, da müssen alle von Würzburg nach München ziehen.
00:11:48: Nein, sie denkt sich, na ja, sowas wie in München muss es eben auch in Würzburg geben.
00:11:53: Deswegen hat sie sich aufgemacht, selber einer Zubi-Werk zu gründen.
00:11:58: Und wie das so läuft, das fragen wir sie jetzt gleich mal.
00:12:01: Und dafür bleibe ich mal in Bayern.
00:12:02: Na ja, gut, in Franken und rufen wir bei ihr an.
00:12:13: Die Franzi wohnt in Würzburg und da ist es überraschend teuer, eine Wohnung zu mieten.
00:12:19: Zu teuer für Auszubildende, sagt sie, und als DGB-Jugendsekretärin hat sie sich gedacht, da muss man was tun.
00:12:27: Was genau das erklärt sie uns jetzt, Franziska Müller, schön, dass du da bist.
00:12:31: Hallo, schön, dass ich da sein darf.
00:12:34: Ich freue mich sehr.
00:12:35: Franzi, sag mal, wenn ich an teure Mieten denke, dann denke ich an München, Hamburg, Berlin.
00:12:42: Würzburg wäre jetzt nicht das erste, was mir da einfällt.
00:12:44: Wie ist es aber in Würzburg?
00:12:45: Was kostet es da zu mieten?
00:12:47: Das ist das wahrscheinlich, was die meisten Leute denken.
00:12:49: Also es ist jetzt nicht so, dass wir hier so Münchler Verhältnisse haben.
00:12:52: Aber Würzburg ist halt auch nicht so groß wie München.
00:12:55: Das heißt, das sind einfach irgendwie, also der Raum ist schon begrenzter.
00:12:59: Und wenn man sich dann anschaut, wie so die Durchnitzmiete ist, dann wirkt die im ersten Moment nicht so mega hoch.
00:13:04: Das sind so ungefähr so fünfhundert Euro für ein WG-Zimmer.
00:13:08: Wenn du dir dann aber anschaust, wie hoch so die Neuvermietungen sind, also wie das ist, wenn man neu in die Stadt kommt, dann wird das einfach gleich sehr, sehr viel teurer.
00:13:15: Und dann hast du halt doch irgendwie so Kreise zwischen siebenhundert und neunhundert Euro.
00:13:20: Und das ist halt für ein Azubi super viel.
00:13:22: Es ist halt einfach nicht stemmbar.
00:13:24: Und dann kommt auch noch dazu, dass die Wohnmöglichkeiten ja auch mega schlecht sind.
00:13:28: Also es ist ja nicht so, dass du dann irgendwie siebenhundert Euro zahlst und irgendwie so eine Rundumwohnung hast, die wunderschön ist, sondern du kommst halt dann in irgendwelche Bruchboden und in irgendwelche WG-Zimmer, die super klein sind.
00:13:38: Was ist mit dem Problem?
00:13:39: Ich finde gar keine.
00:13:40: Also... Selbst wenn ich viel Geld ausgebe, es gibt gar nichts.
00:13:43: Das ist so.
00:13:44: das zweite Problem.
00:13:45: Würzburg ist in so einer Kessellage.
00:13:47: Das heißt, das ist so sehr gedrängt innen und man kann nicht so gut nach außen wachsen.
00:13:51: Also es gibt einfach momentan gar nicht so viel, wo man irgendwie Wohnraum findet und es gäbe schon Möglichkeiten, neuen Wohnraum zu schaffen.
00:13:59: Aber dafür muss man halt bauen und dafür muss man Geld in die Hand nehmen.
00:14:02: Da muss man sich halt einfach kümmern, dass man irgendwie schaut, dass irgendwie Wohnraum überhaupt zur Verfügung ist.
00:14:06: Weil wenn keiner da ist, dann wird der automatisch teurer.
00:14:09: Jetzt bist du als Jugendsekretärin.
00:14:11: vom DGB, für Unterfranken zuständig.
00:14:13: Da bist du natürlich zuständig, zum einen für uns, für Metallerinnen und Metaller.
00:14:17: Da bist du aber auch zuständig für die Kollegen und Kolleginnen von Verdi, von der IGBAU, für IGBCE usw.
00:14:25: Also ganz unterschiedliche Branchen, also von den Leuten, die im Krankenhaus arbeiten, über Chemiebranche, über die auf dem Bau arbeiten, in der Gastro.
00:14:32: Also ganz viele verschiedene Blickwinkel, aber sehen die das Thema Wohnen ganz unterschiedlich, sehen die das alle gleich?
00:14:38: Was von Stellenwert hat das bei denen?
00:14:40: Also ich würde sagen, dass es unterschiedlich hoch in der Priorität ist, aber für alle schon super wichtig.
00:14:45: Ich würde auch sagen, dass so gerade für die Branchen im Handwerksbereich, wo dann vielleicht auch die Einstiegsgehälter nochmal ein bisschen geringer sind, dass einfach auch nochmal ein größeres Thema ist.
00:14:56: Was
00:14:56: würdest du so schätzen, wie viele bezahlbare Wohnungen fehlen da?
00:15:00: Also für jeden Abzug, den es in Würzburg gibt einen oder wie ist das?
00:15:06: Ganz so drastisch ist es, glaube ich, nicht.
00:15:07: Es ist auch super schwer, das zu definieren.
00:15:11: Also es fällt mir jetzt nicht so leicht, dir eine Zahl zu sagen.
00:15:13: Ich kann dir aber sagen, dass in Würzburg ungefähr drei Tausend Azubis in die Schule gehen und alleine für die, die stattverantwortlich den Schlafplatz zu organisieren oder den Wohnraum.
00:15:24: Und da dann scheitert sie gerade total.
00:15:26: Deswegen würde ich sagen, es fehlen mindestens drei Tausend.
00:15:30: Aber so viele werden wir wohl nicht in den nächsten paar Wochen bauen können, deswegen.
00:15:34: Okay, jetzt hast du es schon eigentlich angesprochen, worüber wir reden.
00:15:38: Normalerweise sind wir Gewerkschafterinnen ja so unterwegs, dass wir sagen, okay, wenn es Mieten zu teuer ist, dann machen wir was mit den Tarifverträgen, da müssen die nach oben.
00:15:47: Und da machen wir ja auch ganz viel.
00:15:49: Aber trotzdem merken wir halt an vielen Stellen jetzt, das langt aber trotzdem nicht.
00:15:53: Und wann und wie seid ihr dann auf die Idee gekommen, zu sagen, wir müssen auch eine andere Stellschraube drehen, und zwar an dem Angebot.
00:16:01: Also es braucht einfach mehr Wohnungen.
00:16:03: Also das ist kein neues Thema, das ist auch in Würzburg irgendwie schon immer wieder mal ein bisschen aufgekommen.
00:16:09: Richtig konkret thematisiert wurde es dann das erste Mal im Jahr.
00:16:12: ist es im Jahr?
00:16:12: ist es im Jahr?
00:16:13: ist es im Jahr?
00:16:13: ist es im Jahr?
00:16:13: ist es im Jahr?
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00:16:14: ist es im Jahr?
00:16:14: ist es im Jahr?
00:16:14: ist es im Jahr?
00:16:15: ist es im Jahr?
00:16:15: ist es im Jahr?
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00:16:16: ist es im Jahr?
00:16:16: ist es im Jahr?
00:16:16: ist es im Jahr?
00:16:17: ist es im Jahr?
00:16:17: ist es im Jahr?
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00:16:18: ist es im Jahr?
00:16:18: ist es im Jahr?
00:16:18: ist es im Jahr?
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00:16:19: ist es im Jahr?
00:16:19: ist es im Jahr?
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00:16:20: ist es im Jahr?
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00:16:21: ist es im Jahr?
00:16:21: ist es im Jahr?
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00:16:22: ist es im Jahr?
00:16:22: ist es in Jahr?
00:16:23: ist es in Jahr?
00:16:23: ist es in Jahr?
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00:16:24: ist es in Jahr?
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00:16:24: ist es in Jahr?
00:16:25: ist es in Jahr?
00:16:25: ist es in Jahr?
00:16:25: ist es in Jahr?
00:16:26: ist es in Jahr ist es in Jahr ist es in Jahr ist es in Jahr ist es in Jahr ist es und sich das Konzept Azubiwerk angeschaut und gesagt, okay, wir müssen was machen.
00:16:32: Es geht darum, dass wir irgendwie hier bezahlbaren Wohnraum schaffen, aber vor allen Dingen auch.
00:16:36: Und das ist der Knackpunkt nicht nur bezahlbaren Wohnraum, sondern Wohnraum, der irgendwie gut ist und der qualitativ hochwertig ist und der angepasst ist an die Bedürfnisse von Azubis.
00:16:47: Okay, da kommen gleich bei mir ein paar Fragen auf.
00:16:49: Also erklär uns doch mal genau, was ist ein Azubiwerk eigentlich?
00:16:54: Die meisten Leute können wahrscheinlich mit dem Begriff Studierendenwerk was anfangen.
00:16:58: Das ist ja so eine übergeordnete Ebene oder Institution, die zum einen Wohnraum zur Verfügung stellen soll, aber auch Mensenbetrieb, Beratungsangebote und so weiter.
00:17:09: und das Flächendeckentut und das Azubiwerk soll in unserer Vorstellung was ganz Ähnliches machen.
00:17:16: Es ist jetzt nicht so einfach zu sagen, wir gründen ein Azubiwerk Bayern und das ist dann auf einmal dafür da, in ganz Bayern irgendwie Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
00:17:23: Was man aber machen kann, ist ein Azubiwerk in einzelnen Kommunen zu gründen.
00:17:27: In München zum Beispiel ist es bereits passiert, auch in den Jahren des Jahrhunderts.
00:17:31: Die haben ein Azubiwerk gegründet und dieses Azubiwerk ist dann dafür da, zum einen eben Wohnheime zu betreuen.
00:17:38: Also Wohneraum zur Verfügung zu stellen und zum anderen aber auch Beratungsangebote rund um das Thema Ausbildung, also auch so was wie kann ich die Ausbildung bezahlbar machen, gibt es Ausbildungsbar für?
00:17:50: kommt das für mich in Frage?
00:17:51: aber auch Angebote zum gemeinsamen Lernen oder wenn es irgendwie Probleme im Betrieb gibt oder so, also dass das alles irgendwie zur Verfügung gestellt wird.
00:18:00: Wo kommen dann die Wohnungen her?
00:18:01: Muss das Azubi-Werk dann eigene Wohnungen bauen oder muss die dann Wohnungen vom Markt nehmen und sagen, die sind zu teuer?
00:18:08: Wir bieten die günstiger an.
00:18:10: Wie soll das dann funktionieren?
00:18:12: Wir nehmen uns gerne das Modell aus München als Vorbild, das da auch viel mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft zusammengearbeitet hat und das wäre was, was wir in Würzburg auch gerne machen wollen würden.
00:18:23: dass nicht das Azubiwerk selber jetzt Wohnungen baut oder kauft.
00:18:27: Also das wäre auch finanziell vermutlich viel zu schwierig.
00:18:31: Aber das man zum Beispiel mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Würzburg ist, dass die Stadtbau sich zusammensetzt und die Stadtbau dann Wohnungen baut und die quasi zum Selbstkostenkreis an das Azubiwerk vermietet.
00:18:43: und das Azubiwerk dann diese Wohnungen weiter vermietet.
00:18:46: Es ist nicht unbedingt so, dass wir sagen, wir brauchen Neubau, also man muss jetzt ganz explizit was Neues irgendwo hinbauen, aber wir wollen nicht, dass so bestehende Wohnungen umgewittmet werden.
00:18:55: Also die Idee ist nicht zu sagen, man hat jetzt hier ein Studierendenheim oder so und daraus macht man jetzt Azubiwohnungen.
00:19:01: Man möchte ja oder wir wollen, dass mehr Wohnungen auf den Markt kommen und sich das Angebot erweitert.
00:19:07: Klar, sonst löst man das Problem nicht, sonst verschiebt man es nur.
00:19:10: Ist logisch.
00:19:10: Jetzt hast du aber auch gesagt, Es geht darum, die sollen bedarfsgerecht sein, hast du es genannt.
00:19:16: Also, die müssen schon irgendeine gewissen Ansprüchen entsprechen.
00:19:20: Ist klar, wir brauchen jetzt keine Bundeswehrkaserne mit acht Mann Zimmern oder irgendwie sowas, wo alle drin pennen können.
00:19:26: Aber wie muss es denn auch schauen?
00:19:28: Wie schaut die perfekte Wohnung aus für eine Zubi?
00:19:30: Das
00:19:30: ist eine große Frage.
00:19:32: Ich weiß nicht, ob wir es perfekt machen, aber wir versuchen es auf jeden Fall sehr gut zu machen.
00:19:36: Perfekt bezahlbare Wohnung, muss man dazu sagen, gell?
00:19:39: Genau, ja, richtig.
00:19:40: Das ist natürlich der Aspekt, der auch immer noch mit dazu kommt.
00:19:44: Wir haben auf jeden Fall schon mal gesagt, dass es natürlich eigentlich cool wäre, wenn man so irgendwas schafft, wo Azubis und Studierende und auch andere Lebensrealitäten zusammenkommen und man das so ein bisschen vermischen kann.
00:19:53: Das ist aber noch komplizierter und super schwierig.
00:19:56: Und da fängt auch so dieser Bedarfsunterschied schon so ein bisschen an.
00:20:00: dann haben vielleicht ein anderer ein Lebensrhythmus als ein Azubi, der im Zweifelsfeld dann auch noch Schicht arbeitet.
00:20:05: Also das ist schon mal so ein sehr wichtiger Punkt, den man da irgendwie bedenken muss, dass irgendwie Ruhezeiten oder irgendwie eine genügend Gedämmung oder so vorhanden ist, damit da Leute nicht die ganze Zeit voneinander genervt werden.
00:20:17: Okay, das kann ich sehr gut verstehen.
00:20:19: Dann ist auch das Konzept, dass es auf jeden Fall Einzimmerwohnungen sind und keine WGs.
00:20:25: dass man so für sich wohnen kann.
00:20:27: in München, das und so würden wir das vermutlich auch machen, ist das auf jeden Fall schon mobliert.
00:20:30: Also es ist jetzt nicht super riesig, aber dass man sagt, man hat ein Bett, man hat ein Streit, Tisch, Schrank, jeder hat ein eigenes Badezimmer auf jeden Fall, keine Gemeinschaftsduschen.
00:20:39: Das gehört auf jeden Fall dazu.
00:20:41: Und dann sind das manchmal auch so ganz Kleinigkeiten, auf die man achten muss.
00:20:45: Es ist zum Beispiel so, dass gerade Azubis, aber grundsätzlich Menschen nicht gerne im Erdgeschoss wohnen.
00:20:49: Da ist das Sicherheitsgefühl nicht so hoch.
00:20:51: Und dass man dann so ein Wohnheim irgendwie so ausrichtet, dass im Erdgeschoss eher Gemeinschaftsräume sind und Verwaltungsräume und halt die Wohnungen dann erst ab dem ersten Stock anfangen.
00:21:00: Da muss man natürlich auch schauen, dass es auch Azubis mit Familie gibt, dass man irgendwie jetzt nicht hundert Wohnungen baut, in die auch Kinder mit rein können, aber dass man vielleicht auch dafür was im Petto hat, wenn jemand mit Kind einziehen muss.
00:21:12: Dass es bald Azubi-Werke gibt, Wohnungen, bezahlbare Wohnungen für Azubis.
00:21:16: Dafür habt ihr euch auf den Weg gemacht, du hast dich auf dem Weg gemacht.
00:21:20: Erzähl uns mal, wie fängt man es an?
00:21:22: und vielleicht mal in aller Kürze, was sind die Punkte, was ihr bis jetzt alles gemacht habt und wo steht ihr gerade?
00:21:28: Ich glaube, man muss da auch sagen, es kommt auf jede Kommune nochmal drauf an, was dann irgendwie sinnvoll ist und wie man das angeht.
00:21:33: Bei uns hat es tatsächlich einfach damit angefangen, dass wir gemeinsam, das habe ich vorhin gesagt, mit anderen politischen Jugendorganisationen gesagt haben, wir finden das super wichtig, wir wollen da was machen und haben dann als ersten Schritt einen Antrag in den Stadtrat eingebracht.
00:21:47: Und da könnte man jetzt im Nachhinein vielleicht überstreiten, wie klug das war, erst den Antrag einzubringen und nicht erst die erforderlichen Mehrheiten zu suchen.
00:21:54: Ah,
00:21:55: okay.
00:21:56: Der Antrag wurde angenommen.
00:21:58: Immerhin das?
00:21:59: Ja, also das war mega.
00:22:01: Das ist voll gut.
00:22:01: Das Problem in so Stadtverwaltung ist, dass wenn Anträge im Stadtrat beschlossen werden, die auf Weiterverfolgung beschlossen werden, zumindest in Bayern, so Kommunalrecht ist ja kompliziert, aber man nimmt einen Antrag an und dann wird dann die Stadtverwaltung übergeben und die Stadtverwaltung ist dann dafür zuständig, innerhalb von, wenn da ein Zeitraum drinsteht, dem Zeitraum oder der laufenden Legislaturperiode das umzusetzen.
00:22:24: Und die priorisiert halt.
00:22:25: Und das heißt, es drängt dann die Zeit, weil Legislaturperiode läuft auf und was nicht gemacht ist, ist dann...
00:22:32: Das verfällt dann.
00:22:33: Diese Geschlüsse sind dann irgendwie einfach weg.
00:22:35: Und Anfang letzten Jahres haben wir als ehrenamtliches Gremium, haben mal angefangen, so Anfragen im Stadtrat stellen zu lassen über... Parteien und Leute, die wir da aus den Fraktionen kennen, wie denn der Stand ist.
00:22:48: Und da wurde uns signalisiert, es ist einfach nichts passiert.
00:22:51: Und dann haben wir im Sommer angefangen, mit den einzelnen Fraktionen zu sprechen.
00:22:56: Das war dann so der nächste Schritt.
00:22:57: Und das wäre vielleicht was gewesen, was man vorher hätte machen können.
00:23:00: Also erst mal mit den Fraktionen sprechen, dann den Antrag stellen.
00:23:03: Wir haben es jetzt andersrum gemacht, um zu schauen, wie ist das mehrheitsfähig?
00:23:07: Immer noch können wir da jetzt was auf den Weg bringen und dann im Zweifelsfall hätten wir einen neuen Beschluss im Stadtrat herbeiführen.
00:23:14: Da hat sich dann schon ein bisschen gezeigt, dass zwar alle die Idee sehr gut finden, aber niemand Lust hat, Geld auszugeben.
00:23:19: Also ein bekanntes Problem.
00:23:21: Und daraufhin haben wir gesagt, okay, dann reicht es halt nicht aus, dass wir das mit dem Stadtrat und der Stadtverwaltung machen.
00:23:26: Dann müssen wir ein bisschen Öffentlichkeit herstellen, haben dann angefangen da so ein bisschen Kampagne zuzumachen und haben dann auch parallel während der Gespräche mit Stadtverwaltung stattgefunden haben, angefangen mit den Kammern zu sprechen und mit dem Stadtjugendringen.
00:23:40: Also, dass man sich Akteur erinnert von außerhalb der Politik irgendwie noch mit reinholt oder außerhalb der Stadtverwaltung und des Stadtrats.
00:23:48: Das sind die einmal die Handwerkskammer, dann die Industrie- und Handelskammer und eben noch den Stadtjugendring, weil der Stadtjugendring ja auch... Sprecherin für junge Menschen und Jugendliche ist.
00:23:58: und wir dachten, das ist irgendwie immer ganz gut, da noch so eine Lobby für junge Menschen da auch drin zu haben.
00:24:04: Und jetzt sind wir an dem Punkt, wo wir so einen artesunden Tisch haben mit Menschen aus der Stadtverwaltung und wir gerade schauen, wie kann man das umsetzen?
00:24:14: Okay, sag mal.
00:24:16: Wenn ich jetzt eine Wette abschließen müsste, wie hoch ist die Chance, dass es klappt?
00:24:19: Wie hoch ist die Chance, dass es nicht klappt?
00:24:22: Ich würde sagen, dass wir jetzt gerade an einem Punkt sind, wo die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr hoch ist, dass wir das schaffen, vor der Kommunalwahl, dies am achten März am Bayern nächstes Jahr, ein Azubiwerk zu gründen.
00:24:34: Das heißt dann noch nicht, dass wir ab dem Moment Wohnungen haben, aber das würde bedeuten, dass wir ab dem Moment anfangen, Wohnungen zu bauen oder zu renovieren.
00:24:43: Ich würde sagen, jetzt gerade sind es zu
00:24:47: hoch.
00:24:47: Okay, das klingt ja schon mal gut.
00:24:49: Sag mal anders, es gibt so ein Gegenargument immer, das hauchte jetzt auch mal um die Ohren.
00:24:53: Das heißt, ja, Mai, die sollen sich halt nicht so anstellen, wenn eine Ausbildung macht, ist es Fünfzehn, Sechzehn, da kann man auch noch zu Hause wohnen.
00:25:01: Das ist vielleicht auch so ein Grund, warum man Studierenden, Wohnheime es öfter gibt als Azubi-Werke.
00:25:08: Das hast du bestimmt auch schon aufgehört.
00:25:09: Was sagst du da drauf?
00:25:12: Zum einen würde ich sagen, es stimmt nicht.
00:25:13: Also es gibt auch viele, also es gibt deutlich mehr Minderjährige Azubis als Studierende, aber es ist nicht so, dass die Mehrheit der Azubis minderjährig ist.
00:25:21: Zum anderen finde ich das auch immer, also ich finde das zu eine... Super schwierige Einstellungen, weil wir irgendwie von, also dann sind es fünfzehn, sechzehnjährige und wir erwarten von denen, dass die Anfang zu arbeiten in Vollzeit und irgendwie dafür verantwortungsbewusst genug sind.
00:25:37: Aber sobald es dann darum geht, dass sie irgendwie ihr Leben selber gestalten, dann nicht mehr.
00:25:42: Ein Unterschied vielleicht oder etwas Besonderes bei den Azubi-Werken ist noch, also wir Gewerkschafterinnen wollen Mitbestimmung im Betrieb.
00:25:51: Wie ist es denn bei den Azubi-Werken?
00:25:53: Kriegen wir da eigentlich auch Mitbestimmung rein oder ist das von oben diktiert?
00:25:58: Das ist voll der gute Punkt, weil das auch so was ist, dass uns voll wichtig ist in einem Azubi-Werk, dass man eine demokratische Teilhabe und Mitbestimmung hat.
00:26:05: Deswegen ist das Azubi-Werk auch nicht irgendwie ein Unternehmen, sondern es ist ein Verein.
00:26:10: In dem Verein gibt es einen Vorstand und es ist wichtig, dass schon in diesem Verein irgendwie die Azubis mitbeteiligt sind.
00:26:17: und da eben Entscheidungen mitstärken können, aber gleichzeitig auch, dass die in dem Raum, in dem sie wohnen, also in dem Wohnheim, dass sie da auch mitbestimmen können, wie dieser Wohnraum gestaltet ist.
00:26:29: Das kommt dann so ein bisschen auf die Größe drauf an.
00:26:31: In München ist es so, dass die ja auch mehrere Wohnheime haben und teilweise auch Wohnheime mit wirklich irgendwie so dreihundert Plätzen, also so... Super groß.
00:26:40: und da haben die dann in dem Wohnheim selber zum einen irgendwie StockwerksprecherInnen, dann haben die HausprecherInnen und dann haben sie eben so eine Gesamtorger, wo es auch nochmal ein SprecherInnerat oder sowas gibt.
00:26:52: Und da dürfen die Azubis dann immer jemanden wählen, der irgendwie verantwortlich ist und das das nicht nur so Pseudomitentscheidungsrecht ist, sondern echte Mitbestimmung ist, dass den auch im Budget zur Verfügung steht.
00:27:05: In München haben die ein gewisses Budget für die Einrichtung grundsätzlich und dann pro Person, die in diesem Stockwerk wohnt, wird nochmal einen Betrag ausgezahlt.
00:27:15: Das sind so ungefähr dreißig Euro pro Kopf.
00:27:17: Und mit diesem Geld können die sich dann überlegen, was sie damit anfangen, also ob sie dann sagen, sie wollen sich irgendwie bei sich nicht einen Sessel kaufen oder sie wollen eine Party davon feiern oder irgendwas anderes.
00:27:30: Also das steht dann zur freien Verfügung, umso eben auch.
00:27:33: wirklich mit Bestimmung zu schaffen.
00:27:35: Ja, spannend.
00:27:36: Jetzt zum Abschluss, sag mir doch mal, Du hast vorhin erzählt, die Chancen sind relativ hoch, dass man jetzt ein Zubiwerk bei euch gründen kann.
00:27:45: Wie sieht es dann aus?
00:27:46: Wie geht es weiter?
00:27:47: Was sind die nächsten Schritte?
00:27:48: Und ab wann stehen denn?
00:27:50: wie viele Wohnungen dann?
00:27:53: Wann kann man da einziehen?
00:27:55: Wie kann man sich da bewerben dann?
00:27:56: Und was muss ich denn dann unterm Strich da blechen?
00:27:58: Das sind alles Fragen, die ich persönlich dir jetzt konkret beantworten könnte, die ich aber auch noch mit der Stadtverwaltung besprechen muss, die also noch nicht letztendlich geklärt sind.
00:28:09: Meine Wunschvorstellung wäre, dass wir tatsächlich einfach am sechsten März diesen Azubi-Werk gründen.
00:28:14: Das ist zwei Tage vor der Kommunalwahl.
00:28:16: Und dass wir dann anfangen zu bauen oder zu renovieren.
00:28:19: Und am besten oder am liebsten wäre es mir, wir machen das mit der Stadtbau.
00:28:22: Es gibt so ein bisschen Gebäudepotenzial, wo wir nicht neu bauen müssten, sondern so bestehende Sachen dafür um widmen könnten.
00:28:30: Also keine Sorge, keinen Wohnraum um widmen, sondern andere Dinge.
00:28:33: Und das würde dann vermutlich nochmal so ein halbes Jahr dauern, bis tatsächlich dann was... fertig ist.
00:28:40: Das heißt, dass wir so zwei tausend siebenundzwanzig anfangen könnten mit dem Bezug.
00:28:44: Was bedeutet, man kann sich hoffentlich zum Ausbildungsjahr September siebenundzwanzig bewerben, also so ein halbes Jahr vorher.
00:28:51: Wir sind uns noch nicht zu hundert Prozent einig, wie viele Wohnungen das werden, aber es wird wohl sowas im ersten Schritt zwischen achtzig und hundert.
00:28:58: Irgendwo muss man anfangen, je in der Wohnung hilft.
00:29:01: Und was dem Kreis angeht, das ist tatsächlich so ein bisschen eine Frage, weil es unterschiedliche Fördermöglichkeiten gibt.
00:29:08: Die Preise für die Wohnungen sind abhängig davon, wer das fördert und wie die Förderrichtlinien sind.
00:29:15: Das werden wahrscheinlich so ungefähr zweihundert.
00:29:19: Dreizig Euro roundabout.
00:29:21: Es gibt dann immer noch mal so Umlagen wegen Möbelzuschlag und so weiter sein.
00:29:26: Ungefähr zweihundertdreißig Euro kostet mich dann Miete in einem Apartment.
00:29:29: Das ist ein guter Preis.
00:29:31: Das ist ein sehr guter Preis.
00:29:32: Das ist aber auch, man muss da noch mal schauen.
00:29:34: Also wir sind da gerade, also das ist natürlich irgendwie auch so ein Preis, bei dem man ein bisschen gucken muss.
00:29:38: Kann man das irgendwie kostendeckend dann auch bauen und ob man dann irgendwie noch mal so eine Passale irgendwie für irgendwas drauflegen muss, dass man sagt, es sind dann halt irgendwie am Ende dreihundert Euro, aber auch dreihundert Euro für den Zimmer ist finde ich so sehr in Ordnung.
00:29:52: Aber so viel teurer wird es nicht erst mal.
00:29:54: Wahnsinn.
00:29:55: Franzi, super gut, dass ihr da so Pionierarbeit leistet.
00:29:58: In München gibt es das schon, in Bremen glaube ich, gibt es auch was.
00:30:02: euch jetzt hoffentlich auch bald.
00:30:04: Das sieht alles super aus.
00:30:06: Toll, dass ihr euch da so reinfuchst.
00:30:07: Ich habe viele Sachen gar nicht verstanden, wie es funktioniert, aber also nur verstanden, dass es sehr kompliziert ist.
00:30:14: Und dass es jetzt in die heiße Phase geht, wir drücken euch ganz fest die Daumen und danken dir ganz sehr, dass du da so verbissen bleibst.
00:30:20: Ja, vielen, vielen Dank.
00:30:22: Ich freue mich voll, dass ich jetzt hier auch schon übersprechen konnte und dass das so ein Thema jetzt für, glaube ich, ganz viele ist.
00:30:26: Und ich glaube, es gibt ganz viele Städte, die jetzt auch anfangen oder schon dabei sind, das auch zu machen.
00:30:31: Deswegen ist es einfach richtig cool, dass wir da jetzt gerade alle gemeinsam irgendwie daran arbeiten, um so Wohnen für Azubis einfach mal richtig gut zu machen.
00:30:41: Mega gut, schaut es euch draußen ab und wenn ihr in Würzburg seid, dann wisst ihr, da gibt es einen Silberstreif am Horizont.
00:30:48: Sehr cool.
00:30:57: Eine wirklich gute Sache, was da die Franzi und ihre KollegInnen in Würzburg voranbringen.
00:31:02: Dann gibt es vielleicht hoffentlich bald in Würzburg auch einer Zubi-Werk, nicht nur in München.
00:31:08: und in Bremen gibt es noch eins, weiß ich.
00:31:10: Vielleicht gibt es auch noch mehr, von denen ich jetzt nichts weiß, aber es sind eher wenige, die es bisher gibt.
00:31:16: Das sind eher so Leuchtturm-Projekte und auch die Wohnungen sollen und müssen da mehr werden.
00:31:20: Und da sieht man, dass es wichtig ist, dass wir uns als Gewerkschaft auch dafür einsetzen und das tun wir auch.
00:31:26: Zum einen haben die Mieten so brutal angezogen, dass sich einfach keiner mehr das Leben so leisten kann.
00:31:31: Und zum anderen könnte man jetzt auch sagen, kommen wir überlassen es den Arbeitgebenden.
00:31:35: Aber wenn man ehrlich ist, die tun es nicht richtig.
00:31:38: Und dann gehört halt auch zur Wahrheit dazu, selbst wenn sie so was tun, dann zu ihren Bedingungen natürlich.
00:31:43: Das heißt... Sie suchen sich aus, wer da in den Wohnungen sitzt.
00:31:46: Das sind dann sicherlich nicht die, die am dringendsten eine Wohnung brauchen, sondern vor allem die, die ihnen am wenigsten Widerworte geben.
00:31:53: Also Gewerkschafterinnen sind da sicher nicht so gern gesehen.
00:31:56: Und mit dem Thema Mitbestimmung ist da auch eher essig in solchen Wohnungen.
00:32:00: Deswegen ist ganz klar wer das Gewerkschaftsmitglied kämpft mit uns auch für bezahlbare Mieten.
00:32:08: und wenn ihr jetzt sagt, ja ja, ich bin ja schon raus aus der Ausbildung.
00:32:12: Ich mag mich dafür einsetzen, aber was kann man denn tun, damit für alle das Thema Wohnen wieder okay wird?
00:32:18: Dann hört doch mal in unserer Folge rein, schöne Wohnungen, bezahlbare Miete so klappt.
00:32:21: Und ansonsten fänden wir es super, wenn ihr diesem Podcast eine gute Bewertung gebt.
00:32:27: Wenn ihr uns abonniert, dann verpasst ihr auch die nächste Folge nicht.
00:32:30: Und dann sage ich jetzt bis zum nächsten Mal.
00:32:33: Dann auch wieder mit Jacqueline.
00:32:34: Macht's es gut.
00:32:35: Servus.
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